Persönliches

Mein Sehnsuchtsort

Innerhalb der verschiedenen Blogparaden hat mich die von Susanne Heinen „Sehnsuchtsorte rund um die Welt: Wohin zieht es mein Herz und Warum?“ sehr angesprochen. Sehnsuchtsorte kenne ich ganz viele. Aber welche ist nun der einzig wahre Sehnsuchtsort? Dieser Frage bin ich in meinem Beitrag nachgegangen.

Was ist für mich ein Sehnsuchtsort?

Ich komme gerade von meiner Reise nach Finnland zurück. Dort habe ich einige Menschen getroffen, die innerhalb kürzester Zeit von Dänemark, Schweden, Finnland zum Nordkap hoch gedüst sind, ein Foto mit der berühmten Kugel machten und dann wieder zurückfuhren. Natürlich habe ich mich gefragt, warum Menschen sich diesen Stress antun. Nur um an einem bestimmten Punkt auf der Landkarte zu sein? Weil viele Influencer:innen den Ort verklären? Keine Zeit für die schöne Landschaft in Schweden und Finnland? Ist das ein Sehnsuchtsort?

Laut Wikipedia ist Sehnsucht „… ein inniges Verlangen nach Personen, Sachen, Zuständen oder Zeitspannen. Sie ist mit dem Gefühl verbunden, den Gegenstand der Sehnsucht nicht erreichen zu können.“

Also ist ein Sehnsuchtsort ein Ort, den ich nie erreichen werde? Oder den ich unbedingt besuchen will, was immer ich auch damit verbinde, und von dem ich weiß, dass es zumindest schwierig wird, ihn zu erreichen? Ein Ort, an dem ich ganz ich selbst sein kann?

Meine Sehnsuchtsorte

Für mich gibt es Orte, die wollte ich unbedingt sehen, habe aber immer gedacht, die erreiche ich nie, weil zu teuer, zu weit weg, zu gefährlich, zu was auch immer. Damit verbunden habe ich immer einen Idealzustand: kristallklares Wasser, unberührte Natur, Sonne und sommerliche Temperaturen (oder auch mal kühlere), Kulturen und Weltwunder, Frieden, Ruhe, um ein paar Kennzeichen zu nennen. Manchmal ist ein Sehnsuchtsort, wenn ich ihn denn erreicht habe, für mich so schön, dass es fast schon weh tut, dort zu sein.

Fast immer gehört für mich Wasser als Element dazu, meist, um darin zu baden, aber auch einfach, um ihm zuzuhören, den Wellen, den Fischen, die darin springen, der Tiefe darunter. Deswegen tauche ich auch gerne. Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit gepaart mit der faszinierenden Unterwasserwelt finde ich grandios. Ich habe mir immer vorgestellt, dass es dort unheimlich ruhig ist, aber – oh Wunder – es gibt viele andere Geräusche. Es ist auch egal, ob als Wasserfall, als See, am Meer, Hauptsache Wasser. Okay, Regen sollte es nicht unbedingt sein.

Sehnsuchtsorte, an denen ich bereits war

Es gibt Orte, die ich bereits besucht habe, von denen ich wusste, das sind Sehnsuchtsorte. Aber es gibt auch Plätze, da hat es sich erst im Nachhinein herausgestellt, dass ich sie dazu zähle:

  • Die Felsenstadt Petra in Jordanien
  • Die Steinwüste in Ägypten auf der Sinai-Halbinsel (bei Taba)
  • Komodo Nationalpark
  • Göreme mit den Höhlenstädten (bevor der große Touristenansturm losging)
  • Das Tal der Könige in Ägypten
  • Tauchplätze vor den Malediven
  • verschiedene Tempel auf Sri Lanka (Dambulla, Polonnaruwa)
  • Italien mit seiner Lebensweise
  • Bunaken vor Sulawesi
  • Nigardsbreen in Norwegen
  • Muskö in Schweden
  • Green School auf Bali
  • Farö vor Schweden
  • Schwedisch und Finnisch Lappland
  • Nationalbibliothek in Helsinki
  • Plitvice
  • Das Meer bei Sansibar mit den vielen Delfinschulen
  • Der Lorbeerwald und die Nebelwälder auf Madeira
  • ….

Einige dieser Orte konnten wir während der Pandemie besuchen. Zu der Zeit war der Tourismus ja fast eingeschlafen und wir waren nur ganz, ganz wenige Besucher:innen (oder nur wir). Jedes Mal, wenn ich so einen Ort besuchte, verschlug es mir den Atem, so schön, so beeindruckend, so imposant war er.

Sehnsuchtsorte, die ich noch sehen möchte

Es gibt noch einige (Sehnsuchts-) Orte, die ich unbedingt sehen möchte, mit denen ich Frieden, Gelassenheit, Zufriedenheit, aber auch nachhaltigen Eindruck und dergleichen mehr verbinde. Solche Orte sind

  • Ankor Wat
  • Die Nationalparks in den USA
  • Seychellen
  • Tahiti und Fidschi
  • Krüger Nationalpark
  • Wüste Jordaniens
  • Lappland im Winter
  • Island
  • Irland

Mein innerer Sehnsuchtsort

Es gibt einen Ort, den ich mir innerlich vorstelle, an dem ich innere Ruhe und Zufriedenheit finden kann, der mich so leben lässt, wie ich es möchte, gesund und im Einklang mit der Natur. Ich weiß nicht, ob so ein Ort überhaupt irgendwo auf der Welt existiert.

Dieser Ort befindet sich am Wasser, z.B. im Schärenmeer, an oder auf einer Insel in einem finnischen See, im warmen, karibischen Meer, egal. Irgendwo am Meer, wo ich morgens meine Runden drehen kann. Dazu gehört ein offen gestaltetes Haus mit Kamin oder Kachelofen, mit Sauna, mit Lagerfeuerplatz, mit Grund und Boden für Selbstversorgung. Es gibt Nachbarn, die sind aber ein wenig entfernt. Nicht sooo weit, aber weit genug, dass ich bestimmen kann, wann ich etwas von ihnen hören möchte. Rings um mich ist Natur und auch (ungefährliche) Tiere. Es gibt jeden Tag leckeres Essen, ich habe einen Sessel, in dem ich ungestört lesen kann, einen großen Tisch, an dem ich mit meinen Herzensmenschen zusammenkommen kann. Es ist friedlich. Keine Verpflichtungen stressen mich, ich muss mir keine Sorgen machen.

Fazit

Bin ich mir jetzt klar, was (M)ein Sehnsuchtsort ist?

Ja – und auch wieder nicht so ganz. Ich erkenne aber, dass all diese Orte eines gemeinsam haben: sie haben etwas mit Natur, mit Herzensmenschen, mit Wasser, mit etwas, das mich im Innersten berührt, zu tun. Und sie stillen meine Sehnsucht.

Jetzt, in Finnland, kam so mancher Ort meiner Vorstellung schon sehr nahe. Wer weiß. Vielleicht finde ich ihn eines Tages noch?

Am Schärenring in Finnland

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