Persönliches,  Stressmanagement

Was mir mein Claim bedeutet

“Wer Visionen hat, muss zu Anette gehen”

Das ist er jetzt also, mein Claim, frei nach einem Zitat von Helmut Schmidt. Eine schwierige Geburt, denn immer wieder habe ich meine Entwürfe und Ideen verworfen. Sie drückten für mich einfach nicht komplett das aus, wofür ich stehen möchte und stehe. Zum Teil habe ich sie aber auch ganz einfach “zerdacht“.

Ein schwieriger Prozess

Der Prozess der Claim-Entwicklung war – neben den eigentlichen Worten zu finden – auch deswegen schwierig, da es auch hieß, mich nach außen zu zeigen, Farbe zu bekennen und öffentlich zu machen, wofür ich brenne und was mein Markenkern sein soll. Dazu sollte der Claim noch einprägsam sein und maximal 7 Worte (laut Judith Peters) haben. Uff, das habe ich ja gerade so geschafft.

Bild von Judith Peters, Sympatexter Academy

Dann immer wieder die Frage: Ist das, was ich gerade gefunden habe, gut genug, um mich zu beschreiben? Ich merkte im Prozess, ich bin immer wieder um die Worte “Vision” und “Mission” herumgeschlichen.

Und dann fiel in einem Zoom Call mit Judith Peters auf einmal dieser Claim. Auch hier wieder lange “Hirnerei” und passt das wirklich?

Was wollte eigentlich Helmut Schmidt damit ausdrücken? Helmut Schmidt, ein Politiker, den ich immer hoch geschätzt habe und der mit seiner “Schmidt-Schnauze” nicht nur diesen, sondern noch einige andere prägnante Aussprüche von sich gegeben hat. Er hat dieses Zitat später als eine “pampige Antwort auf eine (für ihn) dusselige Frage” hingestellt. Aber eigentlich ist es doch müßig, im Nachhinein interpretieren zu wollen, was er damit gemeint haben könnte. Denn nun steht mein Claim, frei nach dem Zitat von Helmut Schmidt.

Was bedeutet mir der Claim im Einzelnen?

Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch seine Visionen haben. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sie auch vorhanden sind, aber manchmal nicht mehr im Bewusstsein zu finden sind, weil z.B. andere Dinge sie verschüttet haben.

Visionen und Gesellschaft

In unserer Gesellschaft haben es Menschen mit großen, aber auch schon kleineren (abweichenderen) Visionen oft nicht leicht. Denn wenn Du eine persönliche Vision hast und andere darüber in Kenntnis setzt, dann wirst Du häufig erst mal belächelt. Wie viele kleine Jungen, die unbedingt Feuerwehrmann werden wollten, haben das im erwachsenen Alter auch umgesetzt? Wir lernen doch immer wieder beim Erwachsen werden, dass unsere Ansichten, Denkweisen, Handlungen von außen be- und auch verurteilt werden. Und das setzt uns zu, verletzt und verankert sich irgendwo in unseren Gehirnwindungen und damit auch in unseren Gefühlen. Daraus folgt dann letztendlich die Ansicht, große Träume, Ziele und Visionen besser nicht nach außen kund zu tun oder sogar versuchen, sie umzusetzen. Denn wer will schon verletzt werden?

Bild: Peggy und Marco Lachmann auf Pixabay

Stell Dir doch einmal vor, Du lebst in einem schönen Haus, hast einen Job, den Du vielleicht nicht liebst, der aber bezahlt wird, hast maximale Sicherheit, aber Du hast nicht mehr die Möglichkeit (aus welchen Gründen auch immer), Deine Umgebung zu verlassen, um nachzuschauen, was es alles in der Welt noch gibt, ohne Deine Sicherheit aufzugeben. Wäre das nicht so etwas wie ein selbst erschaffenes Gefängnis?

Stell Dir weiterhin vor, Du würdest auf einmal Deine persönlichen Visionen wieder hervorkehren und sie umsetzen wollen, z.B. ein selbst bestimmtes Leben leben wollen. Würden sich dann nicht auf einmal Widerstände auftun? Menschen, die Dich für verrückt erklären und Dich von Deinem neu eingeschlagenen Weg abbringen wollen? Weil sie es gut mit Dir meinen?

Bedenke aber: es sind Deine Visionen und nicht die der anderen. Mit Applaus von außen kannst Du da nicht unbedingt rechnen.

Schau Dir doch einmal die anderen Menschen in Deiner Umgebung an: wie leben sie? Wie viele sind eigentlich schon tot (im übertragenem Sinne), obwohl sie erst, na, sagen wir mal, 35 sind und eigentlich noch doppelt so lange leben können (mindestens! Helmut Schmidt ist ja auch 96 geworden). Was ist aus deren Träume und Visionen geworden, die sie mal hatten? Leben sie ein Leben nach den eigenen Vorstellungen oder so, wie es die Gesellschaft eher verlangt?

Und was ist häufig die Folge? Sie fühlen sich klein und wenig bedeutsam – und ziehen dann gemeinsam den herunter, der seine Visionen (noch) hat und verwirklichen möchte. Das tun viele nur, um sich selbst bestätigt und groß zu fühlen. Zumindest für den Moment.

Also bleib bei Deinen Visionen, denn das Auslachen hat wenig mit Dir und Deinem Traum zu tun, sondern mit der Art der anderen zu leben (ohne bzw. mit wenig Perspektive).

Bleib Deinen Visionen treu, mache Fortschritte und entwickle Dich weiter, bis die anderen realisieren, dass Du es ernst meinst und Du dabei bist, Deine Vision zu verwirklichen. Das ist ein langer Weg und Unterstützung ist sicherlich von Vorteil.

Bei der Erreichung Deiner Vision (bzw. dem Weg dorthin) geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern darum, Deine Persönlichkeit zu entwickeln und Dein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Kurze Begriffserklärung nachgeschoben

Und noch etwas zum Verständnis: Vision kommt aus dem Lateinischen (Visio) und bedeutet so etwas wie Anblick, Erscheinung (im religiösem Sinne), Halluzination. Das alles meine ich nicht damit, sondern eher die Bedeutung der Zukunftsperspektive.

Foto: wokandapix auf Pixabay

Im Gegensatz dazu steht die Mission (lat. Missio) für Sendung und Auftrag. Und wenn wir schon bei den Begrifflichkeiten sind, dann sollte die Vision noch vom Ziel unterschieden werden: ein Ziel ist für mich klar definiert (ob nach der SMART-Methode oder wie auch immer) und ist damit messbar. Also z.B. am 30. Januar habe ich zu Rauchen aufgehört oder wiege ich 10 Kilo weniger. Ein Ziel ist in meinen Augen ein Teil auf dem Weg zur Vision.

Warum brauchst Du Visionen?

Visionen zu haben ist das, wofür es sich morgens lohnt aufzustehen, wofür du brennst. Es ist wie eine Landkarte Deines Lebens: Wenn Du einen bestimmten Ort erreichen möchtest, dann schaust Du auf der Landkarte nach, wie Du ihn am besten erreichst und wenn mal eine Umleitung vorhanden ist, wie Du dann dahin kommst. Manchmal sind es nur kleine Etappen, die Du erreichst, aber viele kleine Etappen führen auch zu einem Punkt, den Du erreichen möchtest.

Foto: Muhammad Haikal Sjukri auf Unsplash

Eine Vision setzt in Deinem Leben Sinn. Dabei muss sie nicht groß sein, es reicht manchmal schon, über den Tellerrand hinauszuschauen, was das Leben so für Dich bereit hält. Und das ist das, wobei ich Dich unterstützen möchte: Deine Visionen wiederfinden, sich darauf fokussieren und sie Realität werden lassen, egal wie groß oder klein sie sind. Und auf dem Weg dahin Ziele setzen, die wie Leuchtmarker und Wegweiser zur Vision sind.

Dabei habe ich für Dich meinen Fokus auf Stressmanagement und Burnoutprävention gesetzt, denn in einem gestressten Zustand verliert man schon mal seine Vision aus den Augen, weil so viele andere Dinge auf einen einprasseln. Und in einem akuten Zustand des Burnouts kannst Du schließlich gar keine Vision mehr sehen, denn du hast da unter anderem das Gefühl, nie mehr wieder im Leben glücklich sein zu können. Damit Du nie in einem solchen Zustand kommst, und glaube mir, ich weiß wovon ich spreche, ist es wichtig, bereits vorher schon genug dafür zu tun, dass Du niemals in eine solche Situation kommst. Deswegen liegt mein Schwerpunkt derzeit in diesem Bereich: Unterstützung im Stressmanagement, um einen klaren Blick auf die eigenen Visionen zu behalten.

Deswegen: Wer Visionen hat, muss zu Anette gehen.

Jetzt verstehst Du sicherlich meinen Claim!

Meine persönlichen Visionen

Auch ich habe Visionen, wie Du dir sicher vorstellen kannst. Manche sind schon sehr alt und manche kommen immer wieder mal aktuell dazu. Sie haben etwas mit meinem Wertesystem zu tun. Vergessen habe ich keine einzige, nur manchmal aus den Augen verloren. Bei einigen kann ich durch mein eigenes Verhalten kleine Bausteinchen beitragen, einige musste ich auf kleinere Ziele herunterbrechen. Manchmal ist mir die eine Vision wichtiger als eine andere, ich gebe aber keine auf.

Und hier sind einige davon, sicherlich nicht vollständig, manchmal überschneiden sie sich oder hängen auch zusammen, vielleicht sind manche auch generisch, aber trotzdem für mich von Bedeutung:

Nach dem Erreichen eines Ziels!

  1. (Welt-) Frieden: ein friedliches Zusammenleben der Menschen, global gesehen, aber auch in unserer nächsten unmittelbaren Umgebung. Das ist für mich eine Grundvoraussetzung für ein glückliches Leben. Ob meine Vision, dass es auf der Welt keinen Krieg mehr gibt, jemals erfüllt sein wird?
  2. Keine Unterschiede untereinander, egal welche Religion, Hautfarbe oder Geschlecht.
  3. Menschen treten füreinander ein und gieren nicht nach Klopapier und Nudeln
  4. Arbeit soll Spaß machen, Erfolge gefeiert werden und die Menschen intrinsisch motiviert leben können
  5. Wir leben in einer Welt, mit der wir achtsam umgehen und die wir den nachfolgenden Generationen gepflegt und achtsam hinterlassen können (dazu gehört für mich unter anderem ein entsprechender Lebensstil, Ernährung, Lebensrhythmus, Schonen der vorhandenen (Energie-)Ressourcen, achtsamer Umgang mit ihnen)
  6. Aus den Fehlern unserer Geschichte lernen und sie nicht wederholen
  7. Ohne Beschränkungen reisen können
  8. Abbau von gesellschaftlichen Ungleichheiten
  9. körperliche und geistige Gesundheit für mich, meine Familie und meine Umwelt
  10. bunte Vielfalt im Leben
  11. helfen, die Lebensqualität anderer Menschen zu verbessern

 

Hast Du eigene Visionen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!

2 Kommentare

  • Ella

    Vielen Dank, dass du deine Gedanken und Erfahrungen mit uns teilst. Dein Blog ist eine Quelle der Inspiration für alle, die danach streben, authentisch und bedeutsam zu leben.

    Ich freue mich darauf, noch mehr von deinen reflektierten Beiträgen zu lesen!

    Mit inspirierten Grüßen,
    Ella

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