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Schule neu denken – Schule neu erfinden

Ein Plädoyer für ein Bildungssystem, das Kinder nicht sortiert, sondern stärkt – mit Fantasie, Mitbestimmung und echtem Lebensraum.


Gabriella Rauber ruft mit ihrer Blogparade Schule anders denken – Mutige Ideen für Bildung dazu auf, unserer Fantasie freien Lauf zu lassen. Wie könnte Schule aussehen, wenn wir sie heute neu erfinden dürften? Eine Schule, in der Kinder und Jugendliche nicht angepasst, sondern ermutigt werden. Kinder, die nicht funktionieren, sondern wachsen, sich entwickeln und neugierig sein dürfen. Eine Schule, die niemanden aussortiert, sondern aufrichtet. Mit diesem Artikel teile ich meine Visionen. Sie sind bewusst utopisch, aber auf Erfahrung gegründet. Und wer weiß – vielleicht beginnt Veränderung ja genau dort, wo jemand sich traut, laut zu träumen.

Meine eigene Schulzeit – und warum ich eine andere Schule will

Bevor ich Schule neu denken kann, sei mir ein Ausflug in meine eigene Schulzeit getstattet: Meine Schulzeit war sehr durchwachsen.  Sie war voller Widersprüche, kleiner Triumphe, schmerzlicher Ungerechtigkeiten und großer Fragen. Ich war früh wissbegierig, doch der schulische Rahmen passte oft nicht zu meinem Lerntempo und meinen Bedürfnissen.

So kam ich in die Grundschule und konnte bereits Lesen. Während andere sich noch an den Buchstaben übten, durfte ich mich mit einem Buch in eine Ecke verziehen und in eine andere Welt jenseits des Lesenlernens eintauchen. Oder Mathematik: es wurde gerade die Mengenlehre eingeführt. Völlig überforderte Eltern wurde diese neue Methode mitgeteilt und anschließend rigoros umgesetzt. Ich konnte mit den bunten Zahlenklötzchen nichts anfangen und hätte sie viel lieber zum Bauen verwendet. Was natürlich nicht erlaubt war. In Handarbeit (ja, das gab es noch bei uns) hingegen nahm ich ein kleines Trauma mit: Wir mussten in der dritten Klasse eine komplette Tischdecke mit Mustern aus Kreuzstichen herstellen. Für mich als 8-Jährige gefühlt ein Lebensprojekt. Gottseidank griff mir meine Mutter unter die Arme und erledigte in ihrer wenigen freien Zeit einen Teil davon.

In meiner Gymnasialzeit waren wir 45 Schüler:innen in einer Klasse – heute undenkbar. Ich hatte regelmäßig die Bemerkung auf dem Zeugnis stehen, ich müsste mich mehr mündlich beteiligen. Keiner erkannte, dass ich mich einfach nicht traute vor so vielen Menschen zu reden. In der 5. Klasse kassierte ich meine erste 5 im Halbjahreszeugnis in Kunst, einem Fach, das ich eigentlich liebte. Meine Umsetzungen der Themen passten einfach nicht in das geforderte Schema. Mit dem Ergebnis, dass ich erst sehr spät, in der 11. Klasse, meine Freude dafür wieder entdeckte und schließlich sogar Kunst als eines meiner Abifächer wählen konnte. Die starre Struktur, die Macht der Noten, das Hierarchiedenken – all das hat Spuren hinterlassen. Gleichzeitig gab es Lichtblicke: engagierte Lehrer:innen, echte Gemeinschaft, erste Freiheiten mit der gesamten Klasse, aber auch alleine.  Was für eine Offenbarung, danach ein Studium aufnehmen zu dürfen, in dem ich fast ausschließlich Fächer hatte, die mich interessierten, die mich animierten, noch mehr zu lernen.

Vor über 30 Jahren bin ich dann in der Schulsozialarbeit gelandet. Ich liebe mein Tun und Wirken in diesem Arbeitsfeld. Aber gleichzeitig frage ich mich oft: Unterstütze ich dieses System – oder versuche ich es schon zu verändern? Wie gerne würde ich ein System schaffen, in dem Kinder lernen, nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Klingt utopisch? Vielleicht. Aber ich habe gesehen, dass es in anderen Ländern bereits Realität ist. Daher stellt sich für mich die Frage, warum wir Kinder in ein System zwingen, das so vielen nicht gerecht wird?

Brauchen wir dieses System überhaupt noch?

Das deutsche Schulsystem stammt aus einer anderen Zeit: industrielle Prägung, militärische Struktur, hierarchisches Denken. Kinder werden sortiert – oft nicht nach Potenzial, sondern nach Herkunft (egal welcher Art). Die frühe Trennung nach Klasse 4 ist international fast einzigartig und pädagogisch mehr als fraglich. Studien zeigen: Diese Selektion stabilisiert soziale Ungleichheit, statt sie zu durchbrechen. Bob Blume nennt das in seinem Buch “Warum noch lernen?” offen „systemisches Versagen“, wenn Schule nicht alle mitnimmt. Und er hat recht. Die Frage ist nicht mehr, ob wir etwas ändern müssen. Sondern wie radikal wir bereit sind, neu zu denken. Wir brauchen keinen Umbau. Wir brauchen ein neues Fundament.

Lernen als Beziehung, nicht als Bewertung

Noten geben ein scheinbares Gefühl von Objektivität – aber sie messen oft nur Momentaufnahmen, Konformität und Reproduktionsfähigkeit. Motivation wird häufig durch äußeren Druck ersetzt, Neugier durch Angst vor Fehlern. Noten messen nicht, was wirklich zählt: Kreativität, Mut, Ausdauer, Reflexion, Umsetzung. Andere Länder zeigen, dass es auch anders geht: In Finnland und Norwegen zum Beispiel zählen Beobachtung, Feedback und Entwicklungsdialoge. Fehler sind dort kein Makel, sondern Lernanlass. Lernen wird zum Prozess, nicht zur Prüfung.

Schule raus aus dem Klassenzimmer – rein ins Leben

Lernen passiert überall. In der Natur. In der Begegnung. Im Tun. Warum also nicht Deutsch unter Bäumen, Mathe im Bauprojekt, Biologie im Garten? Lernen mit allen Sinnen ist nachhaltig, ganzheitlich, heilsam. Und erinnerbar. In Norwegen gehört das “Draußenlernen” zum Alltag. Warum nicht auch bei uns? Lernen mit allen Sinnen, in Bewegung, in der Natur. Denn: Bewegung fördert Denken. Natur fördert psychisches Wohlbefinden.

Warum also sind wir noch immer auf 45-Minuten-Stunden und Tafelbilder – okay, Smartboardbilder – fixiert? Vielleicht, weil wir vergessen haben, dass Lernen nicht an einen Raum gebunden ist. Mir sind z.B. die Dinge, die ich von meinem Vater gelernt habe, als er uns in den Wald mitgenommen und ganz viel erklärt hat, immer noch im Gedächtnis.

Schule als Lebensort – nicht als Leistungstest

Ganztagsschulen sind Lebensorte. Schüler:innen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit dort. Dann sollten sie auch so gestaltet sein: mit echten Beziehungen, Räumen für Gefühle, Gemeinschaft, Konflikt, Kreativität. Schule ist mehr als Wissensvermittlung. Sie ist auch ein sozialer Raum. Logisch, dass es ein Lebensort für Beziehung, Konflikte, Freundschaft, Miteinander wird bzw. ist. Warum dann nicht gemeinsam kochen, gärtnern, diskutieren, bauen, forschen, erzählen? Das ist genauso Bildung wie Grammatik oder Integralrechnung. Statt Konkurrenzdenken könnte Kooperation gefördert werden. Schule als offenes System – nicht als geschlossener Kanon.

Schule als Dorf

Wie sind denn unsere Schulen (auf-) gebaut? Häufig sind es Betonklötze, die morgens die Schüler:innen aufnehmen und nachmittags wieder ausspucken. Mal mit mehr, meist mit weniger schönen Klassen- und Fachräumen. Aber stell dir Schule doch mal als großes und lebendiges Dorf mit unterschiedlichen Lernhäusern und Räumen vor: z.B. ein Raum der Stille, der Wut, einer Erzähljurte, einem Garten, einer offenen Küche. Alles ist miteinander verbunden. Alles ist Bildung. Es herrscht viel Grün und Naturmaterialien vor. In diese Vision könnte ich mich ewig hineinträumen.

Vor einiger Zeit war ich auf Bali und durfte dort die Green School besichtigen. Nicht nur, dass mich deren Philosophie stark ansprach. Es war die Art und Weise, wie die Häuser dort gebaut waren, der Umgang der Kinder und der Erwachsenen untereinander, der Nachhaltigkeitsgedanke und die Auswirkungen auf das angrenzende Dorf, die selbstverständliche Bereitstellung von gemeinsam finanierten Plätzen für Kinder aus dem Dorf, das Zusammenkommen unterschiedlicher Nationen, Innovation und Kreativität und noch so viel mehr. Ich sah mich dort schon als Sozialpädagogin in irgendeinem der tollen Projekte arbeiten. So etwas in der Art wäre mein Traum von einer Schule.

Und was wäre, wenn … wir einfach ganz neu anfingen?

Was, wenn es gar keine Trennung mehr nach Schulformen gäbe? Keine Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen, sondern Lernhäuser. Keine starren Klassenstufen, sondern Entwicklungsräume. Keine Lehrer:innen im klassischen Sinne, sondern Lernbegleiter:innen. Bildung als Lebensweg. Nicht als Wettbewerb. Und jede:r geht diesen Weg anders.

Keine Schulpflicht, sondern Bildungspflicht – Zeit für ein Umdenken

In Deutschland gilt die Schulpflicht – und das klingt auf den ersten Blick vernünftig. Schließlich wollen wir, dass Kinder gebildet werden, oder? Doch die Schulpflicht zwingt Kinder in ein bestimmtes System – unabhängig davon, ob es zu ihnen passt. Sie müssen an einem Ort sein, zu festen Zeiten, mit standardisierten Inhalten, die jemand anders für wichtig erklärt hat. Was wäre, wenn wir stattdessen eine Bildungspflicht hätten? Das könnte bedeuten:

  • Jedes Kind hat das Recht und die Pflicht, zu lernen – aber nicht zwingend in der Institution Schule.
  • Lernen darf auch im Lernhaus, in der Familie, in freien Gruppen, beim Praktikum, im Theater oder im Wald stattfinden.
  • Bildung wird zur Gemeinschaftsaufgabe – nicht zur Verwaltungsaufgabe.

Andere Länder zeigen: Es geht auch anders. Z.B. in Frankreich, Großbritannien, Dänemark oder den USA gibt es Alternativen zur klassischen Schule: Homeschooling, Unschooling, demokratische Schulen. Und nein: Das führt nicht zu Bildungsverweigerung, sondern oft zu mehr Selbstständigkeit, Verantwortung und echter Neugier.

Statt Anwesenheitspflicht im Schulgebäude – Anwesenheit im eigenen Bildungsprozess. Statt starrer Stundenpläne – individuelle Lernpfade. Statt Belehrung –  Begleitung. Statt dreigliedrigem System – ein völlig offenes System. Statt Verantwortung an die Schule abgeben – Verantwortung selbst übernehmen.

Wie könnten Lernhäuser konkret aussehen – und was bedeutet das für Eltern?

Lernhäuser sind keine Schulen im klassischen Sinne – und doch bieten sie Struktur, Gemeinschaft und pädagogische Begleitung. Sie sind Orte, an denen Kinder und Jugendliche in (altersgemischten) Gruppen lernen, forschen, spielen, reflektieren und leben, aber eben auf andere Weise.. Ein Lernhaus könnte zum Beispiel sein:

  • ein umgebautes Bauernhaus mit Garten und Werkstatt
  • ein moderner Lerncampus mit Modulen für Natur, Technik, Kunst
  • ein urbanes Bildungscafé mit wechselnden Mentor:innen und offenen Lerninseln
  • ein Draußen-Lernprojekt mit Jurten, Hochbeeten und Feuerstelle
  • ein kleines Häuschen, das den Ruheraum beherbergt

Typische Merkmale von Lernhäusern sind meiner Auffassung nach

  • Freie Zeiteinteilung
  • Individuelle Lernpläne
  • Mentor:innen statt Lehrer:innen
  • Wahlmöglichkeiten
  • Gemeinschaftliches Leben
  • gelebte Demokratie mit den Kindern und Jugendlichen
  • ….

Okay, du fragst dich sicher: “Welche Rolle spielen die Eltern?” Und ich antworte dir: “Eine große. Größer, als sie sie jetzt haben. Aber: Sie sind nicht allein verantwortlich.  Sie können aus verschiedenen Betreuungs- und Lernformen wählen und gestalten damit die Bildungswege ihrer Kinder mit, statt nur zu überwachen. Daher sind sie nicht mehr nur die passiven Zuschauer:innen, sondern sind viel mehr Akteure. Das bedeutet: Bildungspflicht heißt nicht Überforderung der Eltern – sondern echte Mitgestaltung, aber auch Verantwortung für den Lernweg des Kindes übernehmen. Bildung wird zur gemeinsamen Aufgabe.

Was ist mit Noten, Abschlüssen und späterer Auswahl?

Ich höre dich fragen: “Das ist doch alles Träumerei. Wie sollen Unis und Betriebe auswählen, wenn es keine klassischen Noten gibt? Wie soll verglichen werden, wer für den jeweiligen Arbeits- / Ausbildungs- / Studienplatz geeignet ist?“

Dazu kann ich folgendes sagen: Schon heute schauen Hochschulen und Unternehmen nicht mehr nur auf Ziffern. Es gibt Alternativen wie Kompetenzportfolios, Projektberichte, Präsentationen & Lernjournale, Empfehlungsschreiben & Entwicklungsgespräche etc. Daraus ergeben sich andere Auswahlkriterien und -methoden wie Eignungstests, Bewerbungsgespräche (und zwar nicht nur oberflächliche oder alle gleich gestaltete), Motivation & Praxiserfahrung, usw. Denn: Wer wirklich wissen will, was ein Mensch kann, sollte auf Haltung, Handlung und Herz schauen – nicht nur auf eine Note in Mathe Klasse 9.

Was bedeutet das für unsere Gesellschaft?

Ein Bildungssystem, das auf Vertrauen, Vielfalt und echter Teilhabe basiert, verändert nicht nur den Schulalltag – es formt idealerweise eine neue Gesellschaft. Wenn Kinder lernen, nicht funktionieren zu müssen, sondern zu denken, zu gestalten und zu verantworten, dann kann unter anderem folgendes entstehen:

  • mehr Demokratiebewusstsein, weil sie Mitsprache erfahren haben,
  • mehr soziale Gerechtigkeit, weil Herkunft nicht über Chancen entscheidet,
  • mehr Innovation, weil Vielfalt gefördert statt normiert wird,
  • und mehr psychische Gesundheit, weil Kinder lernen, auf sich zu achten.

Psychische Gesundheit – ein Thema für sich. Es muss zur Grundlage von Bildung werden. Wir können es uns nicht mehr leisten, dass Lehrer:innen reihenweise ausbrennen, dass Kinder wegen schulischer Überforderung in Kliniken landen oder über Suizid nachdenken, und dass Eltern verzweifeln, weil sie sich zwischen Unterstützung, Bürokratie und Leistungsdruck aufreiben. Ein gesundes Bildungssystem ist ein System, das schützt, stärkt und auffängt. In dem Menschen sich entfalten dürfen, ohne an Normen zu zerbrechen. In dem Lernen nicht krank macht, sondern lebendig.

Soziale Gerechtigkeit beginnt nicht erst beim späteren Einkommen, sondern schon im Klassenzimmer. Denn:

  • Wer gesehen wird, kann gefördert werden und sich entwickeln. 
  • Wer früh aussortiert wird, verliert oft dauerhaft Anschluss.
  • Ein inklusives, durchlässiges Bildungssystem kann strukturelle Ungleichheiten verringern – statt sie zu reproduzieren.
  • Kinder mit Förderbedarf, mit Fluchterfahrung oder aus bildungsfernen Familien brauchen Räume, in denen sie nicht „mithalten“ müssen, sondern mitwirken dürfen.

Eine Bildungspflicht statt Schulpflicht bedeutet, Verantwortung auf viele Schultern zu verteilen: Familie, Gemeinschaft, Politik, Wirtschaft. Und sie schenkt den Kindern etwas, das man in keiner PISA-Studie messen kann: das Gefühl, gesehen und gebraucht zu werden.

Welches Personal braucht eine solche Bildungspflicht-Gesellschaft überhaupt noch?

Ein System freier Bildungswege braucht andere Menschen als ein System standardisierter Lehrpläne. Es braucht:

  • Lernbegleiter:innen statt klassischer Lehrkräfte – Menschen, die nicht belehren, sondern Prozesse begleiten, Fragen stellen, Räume öffnen und da sind bzw. Zeit haben.
  • Mentor:innen aus verschiedensten Lebensbereichen – Künstler:innen, Handwerker:innen, Naturpädagog:innen, Wissenschaftler:innen, Großeltern, Eltern.
  • Bildungskoordinator:innen, die Lernprozesse organisieren, Gruppen vernetzen, individuelle Wege sichtbar machen.
  • Sozialpädagog:innen und psychologische Fachkräfte, die Kinder emotional begleiten und Familien stärken.

Diese Menschen brauchen kein Einheitsstudium – sie brauchen vor allem Haltung, Beziehungskompetenz, Weitblick, Herz, Neugier und Fortbildungsmöglichkeiten.

Bildung wird so zur Gemeinschaftsaufgabe, in der nicht eine Person allein „die Klasse führt“, sondern viele Beteiligte gemeinsam Lernbiografien mitgestalten.

Fazit

Wenn wir sagen „Schule anders denken“, dürfen wir nicht bei neuen Methoden aufhören. Dann müssen wir die Grundfragen stellen: Wem dient Schule? Was ist Bildung? Und was ist ein gelingendes Leben, das wir uns für unsere Kinder wünschen? Einen anderen Bildungsprozess zu unterstützen heißt mutig sein. Nicht nur, anders unterrichten und ein paar Reformchen anstoßen. Mutig sein heißt, das Fundament zu hinterfragen – und dann Neues zu bauen. Nicht immer nur flicken, was nicht mehr passt, sondern neu anfangen. Neu verbinden und neu vertrauen. Meine Träume und Fantasien mögen derzeit noch das sein, was sie aktuell sind. Aber sie wachsen mit jedem Kind, das sich gesehen fühlt. Mit jede:r Jugendlichen, die laut ihre Meinung sagt. Mit jedem Erwachsenen, der sich fragt: Geht da noch mehr? Ich glaube: Ja!

Was würdest du in deinem idealen Schulhaus anders machen? Wo wäre dein erster mutiger Schritt? Kommentiere, teile, träume mit mir. Und vielleicht bauen wir gemeinsam.

Ein Kommentar

  • Susanne Berg

    Liebe Anette,

    dein Artikel hat mich begeistert! Du hast so viele wertvolle Facetten des Themas einbezogen, deinen eigenen Schulweg lebendig illustriert, die vielen Schwachpunkte des heutigen Systems für alle Beteiligten aufgezeigt. Vor allem aber auf die vielen kleinen und größeren Dinge hingewiesen, die inhaltlich und strukturell ganz anders gestaltet werden müssen.

    Gerade auch im letzten Abschnitt und im Fazit steckt so viel drin, was das Leben nicht nur für die Kinder, sondern für die ganze Gesellschaft besser machen würde.

    Was ich mir immer wünschen würde wäre ein große Wand im Eingangsbereich, auf der alle Kinder und Erwachsenen des Schulhauses mit Bild und ihren ein, zwei größten Stärken dargestellt sind. So könnten sie erleben, dass jede Person seine individuellen Stärken hat und das sie damit unverwechselbar sind und etwas bewirken können für die Gemeinschaft. Und es würde eben auf die Stärken fokussiert.

    Das Zweite, wovon ich immer träume ist, dass ein solches Lern- und Bildungshaus abends auch (noch mehr als bisher manchmal) ein Ort des Lernens für die Eltern ist: ob Erziehung, Sprachen oder gemeinwirtschaftliches Engagement. Dass Schulen also ein Lernort „in der Mitte des Dorfes“ für alle ist. Bunt, inspirierend und mit Neugier, Wärme und Respekt für alle.

    Ich finde übrigens, dass die Humanistische Schule – weltweit gibt es vier davon, eine in Fürth und eine in Uganda – dem Ideal schon recht nahe kommen. Die Schule und ihre Leiterin der Fürther Schule durfte ich mal für ein längeres Interview kennenlernen.
    Herzliche Grüße aus Franken
    Susanne

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