Voll Verrückt! Psychische Gesundheit in unserem Gesundheitssystem
Vor kurzem stieß ich auf die Blogparade von Julia Georgi zum Thema “Psychische Gesundheit – Brauchen wir ein neues Gesundheitssystem?“. Mich sprach das sofort an, denn alleine, wenn ich daran denke, welcher Tabuisierung und Schamgefühlen psychische Erkrankungen unterliegen, wie wenig in der Gesellschaft darüber gesprochen wird, dann steigt mein Blutdruck. Es ist selbstverständlich, dass ich mit einem gebrochenen Bein zum Arzt gehe und sofort Hilfe erhalte oder über eine sonstige körperliche Erkrankung mit anderen Menschen sprechen krank. Wie sieht es da aber aus, wenn meine Seele erkrankt ist? Die Jahre der Pandemie und die aktuelle Situation in der Ukraine und Israel, sowie sonstige Krisen haben deutliche Spuren in der psychischen Belastungen der einzelnen hinterlassen. Nicht selten hören Betroffene “gutgemeinte” Ratschläge wie: “Hab dich nicht so. Du musst dich mal zusammenreißen, dann geht das schon wieder.” Oder der Hausarzt weiß nicht Bescheid. Im besten Falle bekommst du eine Überweisung. Aber einen Therapieplatz, um sich um die kranke Seele zu kümmern? Nicht selten sind Wartezeiten von einem halben Jahr normal. Ob wir genau deswegen ein neues Gesundheitssystem benötigen, darüber mache ich mir mit diesem Artikel Gedanken.
Meine persönliche Ausgangssituation
Ich bin Schulsozialarbeiterin und Coach für Stressmanagement und Burnoutprävention mit dem Fokus auf pädagogische Berufe. Gerade aktuell haben wir in einer Schule Veranstaltungen zum Thema “Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen” für eine komplette Jahrgangsstufe. Der Verein Hfpk aus Bonn schult die Schüler:innen in einer Vormittagsveranstaltung. Sie sollen sensibel gemacht werden für das Thema, die Gesprächsbereitschaft unter und mit den Schüler:innen soll erhöht werden und somit ein Beitrag in Richtung Prävention und Begleitung geleistet werden. Dabei ist dem Verein eine gewisse Trilogie wichtig: Ein Fachreferent, der die verschiedenen Erkrankungsbilder verständlich erklärt. Zusätzlich eine:e Betroffene:r und ein:e Angehörige:r, um von deren eigener Situation zu berichten. So macht es das Thema begreif- und fühlbar. Wichtig ist dabei auch, dass immer ein Elternabend sowie eine Schulung des Kollegiums stattfindet. Derzeit herrschen also beste Voraussetzungen für mich, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Ein paar Fakten
Damit wir von einer gemeinsamen Basis ausgehen, hier ein paar Fakten:
- Der aktuelle AOK-Fehlzeitenreport von Oktober 2023 spricht von einem “historischem Höchststand” an Fehltagen. Dabei seien die Krankheitstage aufgrund einer psychischen Erkrankung von 2012 bis 2022 um satte 48 Prozent gestiegen! Krankheitstage wegen anderer Erkrankungen seien im Vergleich dazu “nur” um 35 Prozent gestiegen.
- Der gleiche Report wie auch der DAK-Psychreport 2023 geben an, dass die Krankheitstage aufgrund einer psychischen Erkrankung im Schnitt nahezu 30 Tage pro Erkrankten betrugen. Die Fehlzeiten sind somit im Vergleich zu Krankschreibungen wegen anderer Erkrankungen fast viermal so hoch.
- Eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes IPSOS hat im Oktober 2022 ergeben, dass 58 % der Befragten sich im letzten Jahr immerhin “mindestens einmal so gestresst gefühlt (haben), dass es sich auf das tägliche Leben ausgewirkt hat.” Eine mehrfache Auswirkung beschreiben sogar 32 %. Und auch ca. jeder Dritte ist so stark belastet gewesen, dass eine Krankschreibung nötig war.
- Am häufigsten fehlen die betroffenen Menschen wegen Depression (118 Tage / 100 Versicherte), danach wegen Anpassungsstörungen (77 Tage / 100 Versicherte). Dem folgen chronische Erschöpfung (34 Tage / 100 Versicherte) und Angststörungen (23 Tage / 100 Versicherte).
- Auffällige Unterschiede gibt es laut o.g. Umfrage zwischen den Altersgruppen – jüngere Menschen spüren negative Auswirkungen von Stress- bzw. belastendenSsituationen häufiger – aber auch zwischen den Geschlechtern. So werden Frauen häufiger aufgrund von psychischen Erkrankungen krankgeschrieben als Männer
- psychische Erkrankungen sind immer noch der häufigste Grund für Frühverrentungen. Das hat unter anderem erhebliche Auswirkungen auf unser Wirtschaftssystem.
- Das Robert-Koch-Institut hat noch weitere interessante Daten erhoben und Zusammenhänge herausgearbeitet. Der Vollständigkeit halber findest du sie hier, für den Artikel wäre das zu ausufernd.
Soweit die Fakten aufgrund repräsentativer Umfragen.
Aus dem Nähkästchen geplaudert
In meiner Arbeit als Sozialarbeiterin / -pädagogin, Coach und Expertin für Stressmanagement und Burnoutprävention erlebe ich Folgendes:
- Nicht selten ist das Thema “Psychische Erkrankungen” noch gesellschaftlichen Tabus unterworfen und schambehaftet. Wer gibt schon zu, mit der Arbeit überlastet zu sein, sie nicht mehr zu schaffen? “Das zeigt doch nur Unvermögen oder schlechte Organisation” – so denken manche Coachees, aber auch Schüler:innen aus meinem Arbeitsfeld oder deren Eltern und / oder Lehrer:innen. Nicht selten fällt dann schon mal eine Bemerkung wie: “Man muss sich doch nur mal zusammen reißen, den Hintern hochkriegen und endlich machen”. Für an Depression erkrankte Personen ist so eine Aussage ein Schlag ins Gesicht und nicht wirklich gesundheitsfördernd. Manchmal fühlen sie sich auch als “Psychos“, “Weicheier, die in der Gesellschaft untergehen” oder ähnliches abgestempelt. Aufklärungsarbeit tut da Not, sonst braucht es uns nicht verwundern, wenn der Weg zum Therapeuten / Neurologen / Psychiater nicht gewählt wird.
- Männer / Jungen sprechen weniger darüber als Frauen / Mädchen. Meiner Meinung nach liegt das sicher auch daran, dass sich Frauen zügiger Hilfe holen, weil sie sich eher damit beschäftigen und das nicht beiseiteschieben. Daher kommt wohl auch die häufigere Krankschreibung bei Frauen zustande, Männer gehen oft nicht zum Arzt.
- Häufig gibt es lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz. Okay, seit 2019 gibt es das Terminservice und Versorgungsgesetz (TSVG), in der gesetzliche Versicherte eine Erstberatung erhalten sollen. Nach dieser Erstberatung kann es zu einer Akut-Psychotherapie kommen. Dies kann jedoch bei einem anderen als dem Psychotherapeuten aus der Erstberatung sein, wenn der- / diejenige keine freien Kapazitäten hat. Schwierig, wenn der Betroffene sich gerade überwunden hat, über seine Psyche zu sprechen und sich zu öffnen, um dann direkt wieder wechseln zu müssen. In der Erstberatung kann eine erste Einschätzung erfolgen. Ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch kann dieses Gesetz den Mangel an Psychotherapeut:innen bzw. die Vielzahl an Anfragen nicht beseitigen. Wo nichts ist, kann auch nichts hinzugedichtet werden. Sollte innerhalb von 2 Wochen keine Akut-Psychotherapie begonnen werden können, dann soll ein Verweis zur Krankenhausambulanz erfolgen. Meiner Erfahrung nach betragen die Wartezeiten jedoch oft Monate. Die Krankenhäuser sind ebenfalls häufig so über- und ausgelastet, dass nur noch wirklich akute Gefährdungen aufgenommen werden können.
- Hat nun jemand einen Platz für eine Akut-Psychotherapie erhalten, so kann er / sie 24 Mal für 25 Minuten Therapie in Anspruch nehmen. Ob das bei einer psychischen Erkrankung ausreichend ist? Zumindest wurde das Thema einer psychischen Erkrankung thematisiert. Damit kann einer Chronifizierung entgegengewirkt werden. Letztendlich ist das aber viel zu kurz. Die Erfahrung zeigt, dass bei einer psychischen Erkrankung Geduld und Zeit gefragt ist – neben einer kompetenten Diagnostik und Therapie natürlich.
- Durch das TSVG soll eine Angleichung von gesetzlich und privat Krankenversicherten erfolgen. Das ändert jedoch auch nichts an der Tatsache, dass manche Psychotherapeut:innen nur privat Versicherte annehmen und so ein Zweiklassensystem aufrechterhalten wird.
- Depression bei Jugendlichen wird häufig nicht erkannt bzw. kann nur schlecht diagnostiziert werden, da das Umfeld häufig die Pubertät für die sogenannte “schlechte Laune” verantwortlich macht. Unerkannt und unbehandelt führt eine Depression aber zu weiteren schwerwiegenden Folgen. (mehr dazu hier)
Welches Gesundheitssystem ich mir wünsche:
Bei allem, was ich aufgezählt habe, mag der Eindruck entstehen, dass ich unser Gesundheitssystem nicht schätze. Im Gegenteil: Ich als chronisch Erkrankte mit einer Burnout Erfahrung im Gepäck weiß sehr wohl, was ich im Vergleich zu anderen Systemen habe.
Und gerade bei den psychischen Erkrankungen haben wir gute Fortschritte gemacht. Gottseidank gehören die Tage der Anwendung von Elektroschocks, Lobotomien etc. der Vergangenheit an. Durch die Novellierung des PsychKGs wurde die Autonomie der Betroffenen in den Vordergrund gerückt. Leider ist dieses Gesetz nicht länderübergreifend, so dass je nach Bundesland Unterschiede bestehen.
Trotzdem wünsche ich mir noch einiges mehr. Dabei ist jedoch nicht nur das Gesundheitssystem als solches gefragt, sondern auch die Gesellschaft und die Mitwirkung all derjenigen, die darin leben wollen.
Raus aus der Tabuzone
Deutlich mehr Prävention und Aufklärung ist nötig, um psychische Erkrankungen aus der Tabuzone hervorzuholen. Es sollte selbstverständlich sein, über psychische Erkrankungen zu sprechen, aufzuklären, was das alles beinhaltet, wie sich die Krankheit auswirkt, auch auf das persönliche Umfeld. Verhaltensweisen und Tipps, was jede:r von uns tun kann (oder eben auch nicht tun kann) sollten gegeben und umgesetzt werden können. Das passiert bei uns zum Beispiel durch die bereits oben erwähnten Schulveranstaltungen. Dabei sollten solche Veranstaltungen an jeder Schulform stattfinden können. Das beinhaltet, dass Schule diesem Thema auch Raum gibt und nicht nur auf den Lehrplan schaut, um letztendlich festzustellen, dass es gerade nicht passt. Längst sind die psychischen Erkrankungen bei unseren Kindern und Jugendlichen auf dem Vormarsch, und das nicht erst seit der Pandemie. Die Finanzierung solcher Veranstaltungen sollte dabei über unser Gesundheitssystem erfolgen, da sonst Schulen, die sich diese Art der Prävention nicht leisten können (oder wollen) außen vor bleiben.
Ganzheitlicher Ansatz
Ich wünsche mir weiterhin einen ganzheitlichen Ansatz bei der Gesundheitsprophylaxe bzw. bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen.
Gesundes Dorf = bezahlter Arzt
Leider werden in der Schulmedizin häufig Symptome bekämpft, meist medikamentös. Versteh mich bitte nicht falsch: Manchmal kann die Verabreichung eines Medikamentes bei einer psychischen Erkrankung der Türöffner sein, um eine Therapie zu beginnen. Mir schwebt da jedoch ein Gesundheitssystem vor, dass schon weitaus früher ansetzt und alternative Heilmethoden mit einbezieht. Wenn Körper und Geist gesund sind und zusätzlich auch das Umfeld, dann haben es Krankheiten schwerer, Einzug zu halten. Aus der TCM bzw. aus dem alten China ist bekannt, dass Ärzte nur dann bezahlt wurden, wenn das Dorf gesund war und nicht, wenn eine Krankheit geheilt wurde. Ist das umsetzbar? Wahrscheinlich nicht. Aber darüber nachzudenken, wo der Schwerpunkt sitzen müsste, sollten wir alle.
Weitere Eckpfeiler
Zum ganzheitlichen Ansatz zählt für mich ebenso, dass mit einer betroffenen Person gemeinsam überlegt wird, wo etwas verändert oder genutzt werden kann. Zum Beispiel Ernährung, Sport, Training für mein Gehirn / “Mindset”, Schlaf, um nur die wichtigsten Punkte zu nennen. Was ist mit TCM, Akupunktur, Massagen, Kräuterkunde etc., die genauso wie eine Arztrechnung eingereicht werden können? Ja, bestimmte Dinge werden schon (meist) zum Teil von den Kassen übernommen. Aber zum Beispiel eine Akupunktur kann derzeit nur bei bestimmten Krankheitsbildern und nur , wenn sie von Ärzt:innen durchgeführt werden, übernommen werden. Eine Behandlung bei einem / r Heilpraktiker:in, der / die vielleicht eine deutlich intensivere Ausbildung in der Akupunktur genossen hat, kann nur auf eigene Kosten erfolgen. Warum?
Betriebliche Gesundheitsfürsorge
Die bisher vorhandene (oder nicht vorhandene?) betriebliche Gesundheitsfürsorge sollte weiter ausgebaut werden. Wenn die Führungskräfte eines Betriebes vorleben, dass es okay ist, zu Hause zu bleiben, wenn man krank ist (egal, welche Erkrankung vorliegt) und dass dadurch keine Entlassung oder sonstiges Negatives droht, dann schleppen sich auch Arbeitende nicht krank an ihren Arbeitsplatz. In der betrieblichen Gesundheitsfürsorge ist es möglich, bestimmte gesundheitsfördernde Angebote zu machen und vor allem die unter der Belegschaft publik und erreichbar zu machen. Ein Yogakurs in der Mittagspause? Super. Aber leider nicht machbar, wenn du deinen Arbeitsplatz verlassen musst, um erstmal eine halbe Stunde zum Veranstaltungsort zu fahren und dann wieder zurückzukehren.
Gerade weil ein Fachkräftemangel herrscht, sollte es ein Anliegen der Verantwortlichen sein, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern. Programme wie die, bei denen Beschäftigte einen finanziellen Gesundheitsbonus erhalten, wenn sie im gesamten Kalenderjahr kein einziges Mal wegen Krankheit ausfallen, erscheinen mir äußerst zweifelhaft. Sie fördern eher, dass sich kranke Beschäftigte an den Arbeitsplatz schleppen, damit ihnen der Bonus ausgezahlt werden kann.
Gefahren des Homeoffices
Gerade psychische Erkrankungen gehen ja mit einer hohen Zahl an Krankheitstagen einher. Daher wäre es doch nur sinnvoll, den Fokus auf die Förderung der mentalen Gesundheit der Mitarbeitenden zu legen. Durch die Pandemie ist Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten ermöglicht worden. Das bietet zum einen die Chance für höhere Arbeitszufriedenheit, mehr Flexibilität, weniger Zeiten für den Arbeitsweg. Gleichzeitig birgt es aber auch die Gefahr der sozialen Isolation und Einsamkeit. Wenn die Angestellten nicht mehr gemeinsam im selben Betrieb arbeiten, könnten sie sich vom Unternehmen distanzieren, vereinsamen und das “Wir-Gefühl” eines Teams verlieren. Ideale Bedingungen für psychische Erkrankungen. Da müssen sich Arbeitgeber mit dem Gesundheitssystem gemeinsam überlegen, wie sie die mentale Gesundheit erhalten bzw. fördern.
Was wünsche ich mir noch?
- Neben all den oben angesprochenen Punkten wünsche ich mir eine aufgeklärte Gesellschaft, die psychische Erkrankungen nicht mehr stigmatisiert. Ich wünsche mir Gesprächsbereitschaft, Geduld und einfach ein Füreinander da sein. Das beinhaltet für mich aber auch, dass jede:r auf sich selber schauen muss, wie weit er / sie gehen kann. Wenn jemand merkt, dass es zu viel ist, aus welchen Gründen auch immer, dann muss der- / diejenige auch sagen dürfen, dass die eigene Unterstützung einen Punkt erreicht hat, an dem es nicht mehr weitergeht und an dem Profis eingeschaltet werden (müssen). Nur wenn jemand das berücksichtigt, ist Unterstützung auch möglich.
- Reduktion von Stress, denn Stress in seinen vielfältigen Formen ist heute einer der größten Risikofaktoren. Daher wünsche ich mir deutlich mehr Unterstützung und Bereitschaft, bereits vor einem Burnout präventiv etwas tun zu können durch Coachingprogramme, Aufklärung, Resilienzaufbau.
- Zudem wünsche ich mir länderübergreifend ein Schulfach “Gesundheit” oder “Glück”, in dem Schüler:innen über die verschiedenen Ansätze, die es gibt, um psychische Gesundheit herzustellen, zu erhalten oder zu erweitern, spielerisch informiert und unterrichtet werden, ohne dass es Noten dafür gibt. Es muss Raum für Gespräche geben, denn nur so kann auch Resilienz aufgebaut werden.
- Ich wünsche außerdem uns allen, das wir immer jemanden in der Nähe haben, egal ob Freund:in oder Profi, an dem wir uns ohne Scham wenden können oder die für uns da sind, wenn wir merken, dass wir unseren Alltag nicht mehr richtig strukturieren können, wir Beziehungen abbrechen und / oder uns die Genußfreudigkeit abhanden kommt. Denn dann müssen wir darüber nachdenken, ob eine psychische Erkrankung droht oder wir vielleicht schon darin gefangen sind.
Fazit
Psychische Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von psychischen Störungen oder Erkrankungen. Vielmehr gehören Faktoren wie Glück, (Arbeits-) Zufriedenheit, Wohlbefinden und noch viel mehr individuelle Faktoren dazu. Ein Gesundheitssystem, dass dem Rechnung trägt, muss eines sein, das einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und auch offen für alternative Methoden ist. Und ja, es muss sich verändern. Aktuell gehört für mich eine aufgeklärte Gesellschaft dazu, die nicht nur fordert, sondern selbst auch etwas dafür tut, andere unterstützt, Stigmatisierungen fallen lässt und in der ein Miteinander möglich ist. Habe ich selbst eine hohe Resilienz, dann kann ich auch andere unterstützen. Mag sein, dass sich das idealistisch oder sogar utopisch anhört. Aber ich bin der Auffassung, dass wir nicht in einer Gesellschaft leben können, in der jede:r nur auf sich selbst schaut und gleichzeitig fordern, dass größtmögliche Unterstützung von irgendwoher (woher auch immer?) kommt.
Abschließend möchte ich die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zitieren, die genau das beinhaltet, was ich mir für unser System und Gesellschaft wünsche:
“Psychische Gesundheit ist ein Zustand des psychischen Wohlbefindens, der es Menschen ermöglicht, mit den Belastungen des Lebens umzugehen, ihre Fähigkeiten zu entfalten, gut zu lernen und zu arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft zu leisten. Sie ist ein integraler Bestandteil von Gesundheit und Wohlbefinden und untermauert unsere individuellen und kollektiven Fähigkeiten, Entscheidungen zu treffen, Beziehungen aufzubauen und die Welt, in der wir leben, zu gestalten. Psychische Gesundheit ist ein grundlegendes Menschenrecht. Und es ist entscheidend für die persönliche, gemeinschaftliche und sozioökonomische Entwicklung.“
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