#11 Gedanken aus dem Wohnwagen – eine alte Forsteisenbahn
Auf Öland entdeckten wir eine alte Forsteisenbahn. Ursprünglich war sie dafür gedacht, gefällte Bäume aus dem Wald zu transportieren. Mittlerweile organisiert ein ehrenamtlicher Verein einige wenige Fahrten mit Touristen .
Wir entschlossen uns, mit ihr zu fahren – und entdeckten die Langsamkeit. Für ca. 5 km benötigte sie 35 Minuten. Dafür entschädigte sie uns mit einer Fahrt durch Wälder, in denen wir keinen einzigen Menschen sahen. Voll mit Preiselbeer– und Schwarzbeersträucher (Schwarzbeere = Heidelbeere), deren Beeren uns entgegenlachten (eine Schande, die alle stehen zu lassen). Ein so karger Boden, dass teilweise nur Rentierflechte darauf wachsen konnte. Kiefernwälder, soweit das Auge reichte. Nur das Ruckeln der kleinen Bahn, der Motorenlärm, der Geruch von Diesel (oder mit was auch immer sie fuhr), ab und zu, wenn ein Waldweg kreuzte oder ein kleiner Bahnhof kam, die Warnung per Sirene, für wen auch immer. Über uns nur strahlend blauer Himmel mit ein paar Wolken versetzt. Eine Fahrkarte wie aus meiner Kindheit.
Ich staune und genieße!
2 Kommentare
Luise Geier-Asfiaoui
Oh, ist das schön. Wie aus einer anderen Zeit. Da kann man nur staunen und entspannen.
Iris Weinmann
Entdecken der Langsamkeit finde ich spannend. Der Ausflug hört sich total schön an. So eine Entschleunigungsfahrt habe ich mal durch Indien gemacht. Wir brauchten 12 Stunden für 500 Kilometer.