Persönliches,  Stressmanagement

Ich gestehe: Manchmal halte ich mich nicht an meine eigenen Ratschläge!

Gerade im Moment sitze ich hier und tippe den Text ein. Dabei wäre ich heute am Sonntag lieber noch etwas draußen unterwegs. Aber diesen Blogartikel wollte ich doch noch unbedingt schreiben….

In meinem Betakurs zum Thema Stressbewältigung für Lehrer*innen habe ich unter anderem mehrfach gepredigt, dass der Feierabend unverhandelbar ist, da ich weiß, dass die Lehrer*innen häufig auch abends noch am Telefon sitzen, um mit mehr oder weniger zugänglichen Eltern zu telefonieren (und dabei ihre Familien vergessen).

Und was mache ich zur Zeit? Bin ich so viel durchdachter und achtsamer mit mir selbst?

Meine aktuelle Situation

Bis zum 29. Januar war ich mit 30 Stunden als Schulsozialarbeiterin tätig. Daneben habe ich letztes Jahr unter anderem angefangen, mir meine Homepage aufzubauen und sie mit Content zu füllen, mich in Themen einzulesen, die noch vor einem Jahr Bücher mit sieben Siegeln für mich waren, habe mich an die Planung meines ersten online-Kurses gemacht (und im Januar auch durchgeführt) und habe mich immer wieder mit meinen Gesundheitsprodukten aus dem Network Marketing engagiert. Das war echt knackig und ich musste meine Tage strikt planen, um nicht unter zu gehen. Und das mit einem Burnout in meiner Vorgeschichte!

Nur ein Teil…

Es ging aber alles ganz gut, zumal ich an allem sehr viel Freude hatte. Seit Februar bin ich nun endlich in meinem Sabbatjahr. Unsere ursprüngliche Idee, direkt wegzufahren, hatte sich ja irgendwie erledigt. Obwohl: wir haben uns vorgenommen, auf gepackten Rucksäcken zu sitzen und sobald es geht, zu reisen. Aber mit Beginn des Sabbatjahres habe ich angefangen, alles, was so liegen geblieben war, aufzuarbeiten.

Und was soll ich sagen? Ich hatte das Gefühl, mehr zu arbeiten, als vorher. Da musste die Steuer von 2019 erledigt werden (oh ja, da drücke ich mich immer gerne), die von 2020 sollte auch noch folgen, verschiedenste andere Dinge erledigt und Vorbereitungen für unsere Reise, wann immer sie auch stattfinden wird, getroffen werden. So stellte ich z.B. im Januar 2021 fest, dass ich mir schon längst einen neuen Rucksack kaufen wollte. Nach unserer letzten Reise im Januar 2020 (wow, vor einem Jahr) hatte ich gemerkt, dass der alte nicht mehr so sitzt, wie er sitzen sollte (die Zeit hinterlässt halt auch Spuren). Aber mich damit zu beschäftigen, das hatte ich immer geschoben, bis der jetzige Lockdown da war und ich ohnehin nichts testen konnte. Also habe ich das Thema “Rucksackkauf” einfach “vergessen“.

Einer meiner inneren Antreiber

Trotzdem muss ich sagen: ich arbeite zwar viel und mein “kleiner” Perfektionismus hält mich zeitweise davon ab, manches schnell zu erledigen, aber die Dinge, die ich in diesem Jahr bereits erledigt habe, habe ich gerne und mit viel Freude gemacht – außer die Steuererklärung.

Und wie setze ich um?

Meinen Coachees empfehle ich, Gewohnheiten zu verändern oder überhaupt erst in ihr Leben einzubauen. Also sowas wie Morgen- oder Abendroutine, gesundes Essen nicht vergessen, regelmäßige Pausen tagsüber einplanen und auch machen, genügend Schlaf etc. Halte ich mich auch immer daran?

Ups, da hat mich doch statt Abendessen die Tüte Chips auf dem Sofa überfallen. Wann bin ich gestern nochmal ins Bett? Sage ich nicht meinen Coachess, es ist immer genügend Zeit für eine kleine Pause? Und schwupps, schon ertappe ich mich dabei, wie ich Ausreden suche, um das zu rechtfertigen: Der Artikel, der noch schnell fertig geschrieben werden wollte, der Flow, der mich gerade überkommen hat und den ich nicht mit einer Pause unterbrechen will und so weiter. Wäre ich nicht selbst meine beste Coachee?

Was mache ich anders?

Okay, die oben genannten Dinge laufen bei mir tatsächlich nicht immer rund.

Spiele Session

Aber ich schaffe Ausgleich: jetzt im Sabbatjahr stehe ich nach meinem eigenen Bio-Rhythmus auf, d.h. ich stelle mir keinen Wecker, bin aber trotzdem immer rechtzeitig wach (und ausgeschlafen). Und es drängt mich keiner, außer ich selbst, mit den Dingen fertig zu werden, die auf meiner To-Do-Liste stehen. Außerdem habe ich einen Lieblingsmensch um mich herum, der mit mir immer wieder Pause macht und mich daran erinnert: sei es der latte macchiato, den ich häufig am Morgen ans Bett bekomme (geht während der “normalen” Arbeitszeit ja nie) oder unsere ausgiebigen Spiele Sessions, die wir tagsüber immer wieder mit einbauen (Tipp: das Spiel “Nochmal”. Der Name ist Programm), oder der kurze Spaziergang oder einfach in der Sonne sitzen und genießen, oder, oder, oder.

Einen Tag in der Woche nehme ich mir komplett frei, da mache ich tatsächlich nichts am PC. Das muss nicht immer der Sonntag sein, das kann mittlerweile auch durchaus ein anderer Tag sein. Einen weiteren Tag habe ich zum “Get the Shit done”-Tag auserkoren. Da erledige ich so etwas wie den Haushalt, Wäsche waschen, Wocheneinkauf oder andere Dinge, die ich sonst nur schieben würde, die aber unaufschiebbar erledigt werden müssen.

Natürlich genieße ich auch ab und zu einen “Serien”-Tag, also mehrere Folgen einer Serie hintereinander anschauen – wobei das nicht so häufig vorkommt, gerade jetzt, wo das Wetter wieder schöner wird.

Fazit

Während ich das so schreibe merke ich, dass ich doch das Meiste von dem umsetze, was ich meinen Coachees auch anrate. Manchmal halt etwas abgewandelt, aber das kann ich gerade jetzt im Sabbatjahr ganz gut machen. Nicht zuletzt habe ich auch viel Spaß an meiner derzeitigen Arbeit und freue mich trotz aller Pandemieeinschränkungen auf die Zeit der Reisen. Einen ersten Vorgeschmack hatten wir bereits in der letzten Woche: Zwei Übernachtungen im Wohnwagen, völlig alleine, komplett coronakonform und mitten in der Woche.

Also werde ich auch weiterhin meinen Coachees das predigen, was ich immer wieder predige, wohlwissend, dass es für sie ein Mehrgewinn ist, wenigstens einen Teil davon umzusetzen und Stück für Stück mehr davon in ihr Leben einzufügen.

Ich weiß, solange ich meine Anker habe, die mich immer wieder daran erinnern, z.B. Pausen einzulegen, solange geht es mir gut. Spätestens dann, wenn ich die nicht mehr richtig sehe, dann wird es höchste Zeit, etwas zu verändern.

Also: Keep calm and relax. Oder was immer Dir auch einfällt, um gut mit Deinem Stress umzugehen. Ich mache das auch!

Kaffeepause unterwegs

Mehr von einer guten Stressbewältigung kannst Du bei mir in meinem online-Kurs oder im 1:1 Coaching lernen. Nimm dazu gerne Kontakt zu mir auf!

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