Blogdekade 2022,  Stressmanagement

Ein Hoch auf die inneren Antreiber – ein Geständnis!

Wie Du ja bereits weißt, bin ich Expertin für Stressmanagement und Burnoutprävention. Daher kenne ich jede Menge Techniken, Alarmsignale etc., wenn jemand sich auf den sicheren Weg in einen Burnout macht oder das Hamsterrad sich immer schneller dreht.

Hält mich das aber selbst davon ab, mich zu verzetteln? Bin ich nur noch gechillt? Hier ist mein Geständnis:

Meine Situation

Bereits vor ca. 1,5 Jahren habe ich einen Artikel darüber geschrieben, dass ich mich nicht immer an meine eigenen Ratschläge halte. Ich habe in meinem Fazit aber auch festgestellt, dass ich doch einiges von dem umsetze, was ich anderen rate. Nun, das war in der Zeit der Pandemie und des Lockdowns bzw. in der Zeit, in der mein Sabbatjahr begann. Easy, darüber zu schreiben, wo ich doch meinen Alltag selber bestimmen konnte, oder?

Aber was ist heute? Seit Februar 2022 bin ich wieder in meiner Teilzeitstelle zurück. Welche Erfahrungen ich im Sabbatjahr gesammelt habe, darüber habe ich hier geschrieben. Wie schwer mir der Wiedereinstieg gefallen ist und mich der Alltag auf einmal überrollt hat, das findest Du in meinem Monatsrückblick vom Februar. Was hat sich seit dem geändert? Hat sich überhaupt was geändert?

Juchhu, eine Knirschschiene!

Ein Zahnarztbesuch steht an

Ich habe immer wieder mit lockeren Zahnfüllungen zu tun, die ersetzt werden müssen. Zuletzt kam mir allerdings mein Inlay in Stückchen entgegen. Meine Zahnärztin verpasste mir daraufhin kurzerhand eine Knirschschiene. Darüber gesprochen hatten wir immer wieder mal, bisher hatte ich mich erfolgreich gewehrt. Sie stellte jetzt nur ganz trocken fest: “Da ist das Inlay wohl Ihrem Stress zum Opfer gefallen”. Welcher Stress? Seit einem halben Jahr bin ich wieder zurück, hatte die Osterferien frei, und soll gestresst sein?

Okay, mein Kopf liebt es manchmal, mitten in der Nacht zu checken, was ich am nächsten Tag auf keinen Fall vergessen darf. Oder er findet meine Liste, die ich mir am Morgen inklusive Prioritäten schreibe, auf einmal doof und schickt mir andere Gedanken, wie zum Beispiel Küchenschränke ausräumen, Kisten durchschauen etc. Oder aber er meint, ich könnte mich meinen unvollendeten Projekten widmen. Ach ja, diese vielen wundervollen Dinge, die ich auf alle Fälle noch beenden werde… Nur wann? Oder das Wetter ist viel zu schön und wir könnten die Chance nutzen, ein paar Tage mit dem Wohnwagen wegzufahren. Logisch, dass der Laptop mitkommt. Könnte ja Zeit haben, etwas zu erledigen.

Ach ja, aktuell werden täglich alte Star Trek Folgen wiederholt. Wäre doch schön, wenigstens in eine hinein zuschauen, oder zwei? Oder lieber aufnehmen und später drei am Stück schauen? Es lebe die Prokrastination!

Was mache ich dagegen?

Ich höre Dich schon: “Eigentlich solltest doch genau Du diese Spirale erkennen und etwas dagegen tun. “. Richtig! Mein Kopf erkennt sie auch schnell, diese kleinen inneren Antreiber, die sich wieder mal breit machen. Du weißt schon, der “Sei perfekt”, der “Sei stark”, “Mach schneller” “Streng Dich an” oder der “Mach es allen recht”. Wir alle haben diese Antreiber (oder zumindest einen) in unterschiedlichen Gewichtungen in uns. Hach ja, der “Sei stark”-Antreiber, der mich die Zähne zusammenbeißen lässt und mir so zur Knirschschiene verholfen hat!

Ja, ich kenne meine Ursachen, ich checke auch relativ schnell, wenn ich mich übernehme. Nach meinem Burnout vor über 10 Jahren schrillen die Alarmglocken doch relativ laut und unüberhörbar, sobald es zu viel wird. Und ja, ich weiß, was ich dagegen tun kann. Natürlich liegt auf meinem Nachttisch ein Block, auf dem ich meine Gedanken schnell niederschreiben kann und sie so für die Nacht loshabe. Ich setze mir Zeitfenster und habe gelernt, gegen meinen Perfektionismus zu arbeiten. Aber dann grätscht mir das Leben dazwischen oder mein “Scanner Hirn” findet irgendwas anderes wieder super interessant. Dann muss ich umdenken, neu denken, anders denken, mich neu organisieren. Es gibt Techniken, die mir persönlich gut helfen, wieder durchatmen zu können. Und Gottseidank habe ich meine Familie, die auch noch gut auf mich aufpasst und mir ein paar freie Tage am Wochenende verschafft, ohne Laptop, ohne Aufgaben. Alles bleibt liegen und wir sind einfach weg. Wo? Keine Ahnung, das wissen wir oft selbst erst, wenn wir irgendwo angekommen sind.

Erkenntnisse

Mohnfeld

Für mich gibt es Zeiten, wo alles einfach und locker läuft, ich Leichtigkeit verspüre, merke, dass ich lebe, Lust und Freude an vielen Dingen habe. Aber dann gibt es wieder Zeiten, in denen ich kämpfe – um jeden Zentimeter Leichtigkeit, um jedes Quäntchen Entspannung und Ruhe. So ist es ein Hin und Her. Das habe ich mittlerweile akzeptiert. Das ist das Leben – Yin und Yang – wie immer du es auch bezeichnen magst. Ohne Anspannung keine Entspannung, oder? Ich habe meinen Weg gefunden. Manchmal ist er etwas steiniger und steiler, manchmal ist er wie ein Tanz auf einer Sommerwiese. Beide haben ihre Berechtigung. Wahrscheinlich könnte ich den einen nicht ohne den anderen schätzen.

Ich habe für diese Erkenntnis gute Begleitung und Unterstützung gehabt. Dafür bin ich sehr dankbar. Und deswegen habe ich auch meine Programme entwickelt. Sie unterstützen dich in genau solchen Situationen, bieten dir ein Buffet an, von dem du dir nehmen kannst, was du möchtest.

Aussicht

Voraussichtlich im September kannst du wieder an einem Workshop teilnehmen. Das genaue Datum wird demnächst veröffentlicht. Wenn du in der Zeit aber regelmäßig von mir lesen willst, dann abonniere doch meinen Newsletter. Er erscheint alle zwei Wochen und beinhaltet neben aktuellen Infos weitere Inspirationen zum Thema Stress / Burnoutprävention. Hört sich gut an? Dann geht es hier weiter:

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Ein Kommentar

  • Rudi Sterzer

    Ich kann verstehen, dass du dich zunächst gegen die Knirschschiene gewehrt hast. Meine wollte ich am Anfang auch nicht haben. Allerdings hat mich mein Zahnarzt überzeugt, dass es bei mir bitter möglich ist.

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