Monatsrückblick,  Rückblicke

Monatsrückblick Februar 2022 – Raus aus dem Sabbatjahr, zurück ins Alltagsleben

Was für ein Monat. Irgendwie hat das Leben für mich den Turbogang eingelegt, lehrt mich aber gleichzeitig, was Geduld bedeutet. Paradox, oder?

Kaum zurück aus Ägypten und schon ging es wieder zurück in den Brotjob. Ich durfte meinen 56. Geburtstag feiern und dann war auf einmal Krieg in Europa. Aber schön der Reihe nach:


Raus aus dem Sabbatjahr, rein ins Alltagsleben

Am 25. Januar kam ich von meinem letzten Auslandsaufenthalt während meines Sabbatjahres zurück – am 1. Februar ging es dann direkt wieder los in meinem Brotjob. Schon im Januar merkte ich, dass mich das so richtig beschäftigte – Zähneknirschen in der Nacht inklusive (das hatte ich bis dahin noch nie!). Und es erwischte mich tatsächlich kalt. Ich hätte mich schon über ein “Herzlich willkommen zurück, wie war es?” gefreut. Stattdessen hatte ich den Eindruck, mein Zurückkehren in meinen “alten” Job kam total überraschend. So ein Sabbatjahr ist doch zeitlich begrenzt und der Anfang und das Ende ist doch klar, dachte ich. Wie schön, dass meine unmittelbaren Kolleginnen anscheinend sehnsüchtig gewartet hatten. Ich weiß, ich bin nicht der Nabel der Welt und es dreht sich nicht alles um mich. Und ja, klar gibt es andere Prioritäten. Trotzdem wäre eine klitzekleine Form der Wertschätzung schön gewesen.

Direkt in der zweiten Woche reagierte mein System mit einem Migräneanfall vom Feinsten, wie ich ihn schon seit Jahren nicht mehr hatte. Er katapultierte mich direkt wieder für fast eine Woche raus.

Seitdem übe ich mich in Geduld und warte, dass meine Arbeitsbedingungen step by step aufgebaut und geschaffen werden. Teilweise fühle ich mich in meine Anfangszeiten zurückversetzt, als ich mit nichts angefangen habe – das war allerdings vor über 25 Jahren.


Ich habe Geburtstag

Spaziergang Schloss Brühl

Dieses Jahr habe ich mich richtig auf meinen Geburtstag gefreut und kann gar nicht sagen, warum. Noch im letzten Jahr war gerade Lockdown, ich habe eine online Geburtstagsparty gefeiert und war in meinem ersten Monat im Sabbatjahr. Dieses Mal hatte ich Zeit für viele schöne Telefonate, Feiern mit der Familie und vielen tollen Aufmerksamkeiten. Es war nicht groß anders als in den Jahren zuvor und doch war es für mich anders. Eine Folge des Sabbatjahres? Ich merke jeden Tag, dass ich mich in dem einen Jahr verändert habe und ich Dinge / Situationen anders wahrnehme, einordne und damit umgehe. Ich merke aber auch, dass ich das Jahr mit seinen geballten Eindrücken noch nicht richtig verarbeitet habe und ich mich noch sortieren muss. Das darf aber auch sein und ich nehme mir die Zeit dafür.


Abschied nehmen

Mitten in meine Zeit des Ankommens platzte die Nachricht vom Tode einer Kollegin. Mich hat das erst mal umgehauen, zeigte es mir zum einen wieder mal auf, dass der Tod plötzlich und unerwartet mitten im Leben kommen kann und dass das Leben immer eine endliche Komponente hat. Wie wohltuend war es zu sehen, dass es anderen Kolleg:innen ähnlich erging und wir die Gelegenheit hatten, gemeinsam auf die Beerdigung zu gehen, um Abschied zu nehmen, aber auch, um uns auszutauschen und über das Leben zu sprechen.


Und auf einmal ist Krieg in Europa

Am Donnerstag, 24.02.22, sind wir alle in einer anderen Welt aufgewacht. Im Rheinland wäre hier traditionell Weiberfastnacht angesagt mit Verkleidung und Feiern. Mir war absolut nicht danach zumute. Ich befand mich, wie wohl so viele, in einer Art Schockstarre, als ich am Morgen die Nachrichten durchlas und vom Einmarsch Russlands in die Ukraine las. Nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass ein Krieg in Europa stattfinden würde. Und ja, ich hatte und habe Angst. Es machte mich zunächst sprachlos.

Insgeheim habe ich mich schon an meinen Schulen gesehen, dass wir vorgeschoben werden, um mit den Kindern über den Krieg zu sprechen, weil sich die Lehrer:innen gerade nicht in der Lage sehen. Will ich das? Muss ich das? Wie positioniere ich mich, wenn ich selbst zu Beginn des Krieges keine Worte dafür habe, was gerade passiert? Mittlerweile denke ich, dass wir den Raum schaffen sollten, schaffen müssen, wenn Kinder mit uns sprechen wollen. Wenn nicht mit uns Schulsozialarbeiter:innen, mit wem dann? Denn: nur weil der Krieg woanders stattfindet, bedeutet das nicht, dass er nichts mit uns zu tun hat. Und dass es gut ist, dass wir, obwohl wir selber Angst haben und unsicher sind, über Gefahren sprechen und gemeinsam überlegen, wo wir helfen bzw. unterstützen können. Für manche der Schüler:innen bedeutet der Krieg eine Retraumatisierung und auch das muss aufgefangen werden.

Dabei bin ich nicht diejenige, die den Satz “Es ist alles gut und Du musst keine Angst haben”, wie ich das von manch einer erwachsenen Person gehört habe, gut abkann. Das schafft eine Distanz zwischen dem, was das Kind empfindet und blockt jegliche Kommunikation ab (siehe dazu auch meinen letzten Artikel).

Aber ich habe auch gelernt, dass es mir nicht hilft, mir jede neue Nachricht reinzuziehen, die mich wiederum lähmt. Vielmehr habe ich mittlerweile meinen Nachrichtenkonsum auf eine Sendung pro Tag beschränkt, damit es mich nicht vergiftet.

Wenn Du mehr dazu lesen willst, dann empfehle ich Dir den Artikel meiner ukrainischen Bloggerkollegin Marianna Sajaz, die sehr deutliche Worte findet.

Es ist jetzt an uns, gute Entscheidungen zu treffen, welchen Weg wir einschlagen wollen, wie wir unterstützen wollen und sei der Beitrag noch so klein. Es sollte möglich sein, dass alle Menschen ohne Angst und in Frieden leben können.

Bild: SamuelFrancisJohnson auf Pixabay; Demo in Bonn

Und was war noch so?

  • Ich war / bin Affiliate für Katrin Hills Masterkurs und Raketenclub. Eine intensive, aber auch sehr lehrreiche Zeit, was das Launchen angeht
  • Hurra, der Frühling zieht endlich ein! Endlich wieder draußen Kaffee trinken, Sonne genießen, den ersten Bienen zusehen.
  • Treffen mit meiner Bloggerkollegin Nicole Isermann. Vom digitalen Kennenlernen ins echte Leben. War ein schöner Nachmittag und ist definitiv wiederholungswürdig
  • Im Rahmen des SOMBA Programmes von Sigrun sind wieder jede Menge absolut spannender Betakurse entstanden. Ich habe mich für drei entschieden, wenn es nach meinem Scanner Gehirn gegangen wäre, wären es sicher mehr geworden. Frauen mit einer ungeheuren Expertise bieten spannende Programme!
  • Ich habe mich für die Rheinland Studie angemeldet. Das ist eine der weltweit größten Studien zum Thema Gesundheit mit dem Schwerpunkt neurodegenerativen Erkrankungen. Aus der Beschreibung: “In der Studie wird untersucht, welchen Schutz- und Risikofaktoren die Gesundheit von Erwachsenen über die Lebensspanne bis ins hohe Alter beeinflussen. An bis zu 30.000 Teilnehmern wird über mehrere Jahrzehnte hinweg das Zusammenspiel von Erbfaktoren, Lebenswandel und Umwelteinflüssen sowie deren Auswirkung auf die Gesundheit der Menschen untersucht….Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht die Entwicklung des Gehirns im Lebensverlauf. Es spielt eine wichtige Rolle für das körperliche und geistige Wohlbefinden des Menschen und ändert sich während des gesamten Lebens. Die Rheinland Studie untersucht daher, welche Faktoren Veränderungen an Körper und Gehirn über die Lebensspanne bestimmen, damit neue Ansätze zur Prävention, Früherkennung und Behandlung von Hirnerkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Depression, aber auch anderer sogenannter Volkskrankheiten abgeleitet werden können.” (Beschreibung Rheinland Studie). Hört sich spannend an, oder?

Diese 5 Artikel habe ich im Februar geschrieben:


Aussicht auf den März

  • Mindestens einen Artikel pro Woche schreiben
  • Mich sortieren, wo es beruflich für mich hingehen wird
  • Ich freue mich auf weitere schöne sonnige Frühlingstage, auf Krokusse, Narzissen, Tulpen, Buschwindröschen und Co
  • Teilnahme an den Betakursen – was kann ich daraus mitnehmen?
  • Planung einer neuen Reise in den Osterferien
  • Auseinandersetzung mit Knie OP
  • Hoffentlich baldiger Frieden in Europa

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