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Monatsrückblick Januar 2022 – Vom Wegkommen, Heimkommen, Ankommen

Okay, 1/12 des Jahres sind schon wieder rum. So schnell geht es also. Dieser erste Monat war geprägt von meiner letzten Reise im Sabbatjahr und dem Ende desselben. Ab Februar geht es wieder zurück in meinen Brotjob als Schulsozialarbeiterin. Keine Ahnung, wie ich starten kann und wie ich mich organisiere. Aber jetzt ist erst mal Zeit, um auf den letzten Monat zurückzublicken:


Wegkommen nach Ägypten

Diesmal Koffer statt Rucksack

Seufz, der letzte Monat meines Sabbatjahres. Was liegt näher, als ein Land zu wählen, das alles für uns beinhaltet: Sonne, Strand, Schnorcheln, Chillen, Kultur, Neues erleben und kennenlernen, fremdes Sprachengewirr, tolles Essen, blaues Meer….wir haben Ägypten gewählt, weil es nicht so weit zu fliegen ist, weil es Corona erlaubte, weil wir erst einmal kurz dort waren und weil wir einfach Lust auf das Land hatten. Diesmal sollten es drei Wochen sein. Gebucht hatten wir ein Hotel mit All-inclusive. What the fuck? Wir und Hotel? Und dazu noch drei Wochen? All inclusive? Mein Vorurteil: Da wird bestimmt viel im Hotel gesoffen….. Aber egal. Urlaub ist, was wir daraus machen. Wir starteten diesmal ohne Rucksack, mit Koffer, aber mit Wanderschuhen und Outdoor Klamotten ins letzte Abenteuer meines Sabbatjahres.

Der Start war etwas holprig: umgebuchter Flug um 6 Uhr ab Düsseldorf statt Köln. Statt Direktflug Zwischenstopp, statt bequem am Vormittag starten um Mitternacht mit den Öffentlichen los, um zum Flughafen zu kommen, statt Frühstück im Flieger Cräcker für alle, statt gemütlich ankommen entnervt und übermüdet um 19 Uhr in der Dunkelheit endlich im Hotel sein.

Das Hotel oder besser die Atmosphäre war etwas, nun sagen wir einmal, gewöhnungsbedürftig. Wir hatten nicht überlegt, wer im Januar drei Wochen Zeit hat, um nach Ägypten zu fliegen. Wir senkten den Altersdurchschnitt der deutschen Touristen! Kommt in unserem Alter mittlerweile ja nicht mehr so häufig vor. Ist ja egal, wie alt Mitreisende sind. Hauptsache aufgeschlossen. Dachten wir. Ich sag mal so: mir ist es nicht wichtig, jeden Tag zur selben Zeit zum Essen zu gehen, immer gut mit touristischem Essen versorgt zu sein und alle Annehmlichkeiten, die ich zu Hause habe, auch hier zu haben, so dass ich mich nicht einen Zentimeter aus dem Hotel herausbewegen muss. Und wenn nicht alles so verläuft wie gewohnt, dann gibt das jedes mal ordentlich Gesprächsstoff. Hat wahrscheinlich nur wenig mit dem Alter zu tun, sondern mit fehlender Flexibilität.

Mich ärgerte auch das Unverständnis und die Rücksichtslosigkeit dem ägyptischen Personal gegenüber ohne Maske in den Räumlichkeiten herum zu laufen, obwohl überall angeschrieben war, dass man Maske tragen sollte. Aber nun gut, ich habe ja die Wahl, mich mit den Menschen auseinanderzusetzen, mich von deren negativen Äußerungen herunter ziehen zu lassen oder mein Ding durchzuziehen. Wir entschieden uns für letzteres und hatten damit weniger Kontakt als wahrscheinlich üblich, dafür aber auch sicher mehr und wunderbare Erlebnisse.

Was mich erschreckte bzw. nachdenklich machte: wir konnten keine Touren für uns machen. Es mussten immer organisierte Ausflüge sein, begleitet von Polizeiwagen und / oder im Konvoi. Leider hatte ich mich im Voraus nicht bzw. nur wenig über die Sinai Halbinsel informiert. Hätte ich das getan, wäre ich wahrscheinlich nicht so erstaunt gewesen. Die israelische Grenze ist nur 20 km entfernt, gegenüber liegt Jordanien und Saudi-Arabien. Dessen war ich mir aber schon bewusst, nur nicht, was es für das Leben und für unseren Urlaub dort bedeutet.

Also buchten wir organisierte Touren. Jede einzelne war absolut beeindruckend: die faszinierende Steinwüste mit ihren Gebirgsformationen und Farben. Temperaturen, die zwischen 1° (Frost im Gebirge) und 24°Celsius lagen, die fast ständig strahlende Sonne und der schon unwirklich blaue Himmel und dabei ständig kühler Wind. Bilder von einem der Ausflüge findest Du in meinem Artikel #12von12 im Januar.

Was ich gar nicht erwartet hatte: es gab zwar kein Hausriff direkt vor dem Hotel, aber in ca. 1,5 km Entfernung konnten wir ins Wasser gehen und sahen direkt Feuerfische, Kofferfisch, Nemos, Korallen, Mördermuscheln und viel mehr. Allerdings war es echt sehr kühl zum Schnorcheln, vor allem, weil ständig ein kalter Wind ging. Da bin ich dann doch zu sehr Warmduscher und hatte, ehrlich gesagt, auch Angst, mir eine Erkältung zu holen. Also schränkten wir Baden und Schnorcheln ein, getaucht sind wir letztendlich gar nicht.

Corona hat in Ägypten überall seine Spuren hinterlassen. Verwaiste Hotels und sonstige touristische Einrichtungen entlang der Küste. Unser Hotel lag in einem Verbund mit 6 weiteren Hotels, die allerdings nicht offen waren. Entsprechend gab es keine offenen Cafes oder dergleichen, wir waren also vollkommen auf das Hotel beschränkt. Lediglich bei Ausflügen konnten wir in anderen Ortschaften Neues sehen und erfahren.

Allerdings lebten in der Nähe unseres Hotels moderne Beduinen. Sie waren immer mit Kamel und Handy unterwegs und abends ging es, wenn sie nicht am Strand übernachteten, mit dem Jeep zu den Familien. Sie waren immer offen für unsere Neugier und schenkten uns kleine Einblicke in ihr Leben.


Hier ein paar Eindrücke unserer Reise:


Heimkommen und Ankommen

Am 25. Januar kamen wir spät nachts wieder zu Hause an. Es war kalt und ungemütlich, aber irgendwie freute ich mich trotzdem auf mein eigenes Bett und auf meinen eigenen Rhythmus. Allerdings machte mir in der letzten Woche in Ägypten bereits das bevorstehende Zurückkehren in den Brotjob zu schaffen. Was hat sich wohl alles in dem einen Jahr verändert? Wie ist mittlerweile der Umgang mit Corona? Was ist mit Präsenz- und digitalem Unterricht in der Schule? Gibt es meinen Schreibtisch noch? Fragen über Fragen. Und plötzlich merkte ich, dass ich in dem einen Jahr auch Namen und Telefonnummern vergessen habe. Gutes oder schlechtes Zeichen? Und ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich wieder einsteigen sollte. Wie komme ich an einen Dienstlaptop? Wie an ein Diensthandy? Welche Schulen sind für mich “übrig” geblieben?

Und was mich noch viel mehr beschäftigt: wie kann ich nach einem Jahr absoluter Freiheit (okay, außer den Corona Beschränkungen) und absoluter freier Zeiteinteilung wieder zurückfinden? Was will ich überhaupt noch von meinem alten Leben? Kann ich das überhaupt noch? Wie intensiv kann ich mein Online Business voran treiben? Nun, Antworten werde ich wohl schneller erhalten, als mir lieb ist. Am liebsten möchte ich mich in eine Ecke verkrümeln und das letzte Jahr und seine vielen Eindrücke in Ruhe verarbeiten können. Ich möchte mir das Gefühl der Freiheit bewahren, mich nicht in ein Korsett zwingen lassen.

Irgendjemand meinte zu Beginn des Sabbatjahres, es wäre mutig von mir, diese Auszeit zu machen. Ich sehe das mittlerweile anders: viel mutiger ist es, wieder zurück zu kehren. Als ein anderer Mensch mit vielen neuen Erfahrungen. Mal sehen, was der nächste Monat bringt.


Neues bekommen

Alter Audi mit Wohnwagen

Im Januar haben wir auch unser “neues” gebrauchtes Auto abgeholt. Unser alter fast 25-jähriger Audi hat uns im Sabbatjahr gute Dienste geleistet. Allerdings waren jetzt doch so viele Reparaturen fällig, dass wir uns schweren Herzens von ihm trennen mussten. Dafür hat ein neues Auto Einzug gehalten. Ein Auto, das unseren Wohnwagen noch besser ziehen kann, das auch im Gelände und im Wald gut zurechtkommt und das – hoffentlich – zuverlässig ist. Ein kleiner Lichtblick, bald wieder wegfahren zu können. Und ein wenig mehr Luxus. Darf auch mal sein.


Was war noch so los?

  • Ich bin Affiliate für den Masterkurs von Katrin Hill, lerne also Affiliate Strategien und bin sehr gespannt, wie es läuft. Wieder etwas Neues dazu lernen und meinen Horizont erweitern. Dazu habe ich den Artikel “Hilfe, ich bin Affiliate” geschrieben. Für die Trainingsserie von Katrin kannst Du Dich übrigens hier anmelden.
  • Eine online Hypnosesitzung bei Iris Weinmann hat bei mir für mehr Klarheit und Fokus gesorgt. Ich war zunächst neugierig, wie das online von statten gehen kann. Aber ich muss sagen: es wirkt erstaunlich gut! Wenn Du mehr wissen willst, dann schau doch mal auf die Homepage von Iris. Ein großes Danke an Iris für Deine Zeit und Empathie!
  • Während meines Aufenthaltes in Ägypten habe ich mir die 12 Masterclasses von Sigrun angeschaut. Ich fühlte mich förmlich wie in einem Sog: alles, was ich da hörte und mitnahm, kam mir so logisch vor. Und trotzdem buchte ich nicht. Ich denke, ich muss nach meinem Sabbatjahr erst mal ankommen und mich sortieren. Erst dann kann ich entscheiden, wie es für mich weiter geht. Ich bin jedoch sehr gespannt, welche Kurse sich entwickeln, kenne ich doch einige, die bei Sigrun gebucht haben.
  • Meine Partnerfirma Dr. Juchheim GmbH hat einen bombastischen Jahreskongress hingelegt mit tollen neuen Produkten und zwei komplett neuen Linien. Ich bin gespannt auf´s Ausprobieren!

Darauf freue ich mich im Februar

  • meine Kolleg:innen wieder sehen
  • mein Leben sortieren
  • meinen Geburtstag feiern
  • meinen ersten Newsletter verschicken
  • meine Steuer endlich abgeben
  • das Leben leben

Paul Stachowiak auf Pixabay

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