Was ist Resilienz?
Eine Buchbesprechung: “Resilienz” von Matthew Johnston
Wir, mein Blog Buddy Judith Pfeiffer und ich, haben uns gedacht, es wäre mal wieder Zeit für eine Bloggingwoche. Diesmal wollen wir uns eine Woche lang dem Thema “Coaching” widmen und es aus unterschiedlichen Aspekten beleuchten. Dabei kann es vorkommen, dass sich Blogartikel thematisch überschneiden, aber auch, dass sie komplett verschieden sind. Wir beide sind selbst gespannt, was daraus wird.
Heute also stelle ich Dir das Buch “Resilienz” von Matthew Johnston vor, das ich sehr gerne als Einsteigerbuch in das Thema Resilienz, oder auch als Bilderbuch für Erwachsene bezeichnen möchte. Ich selbst liebe solche Bücher, die mir sowohl mit knappen Worten wie auch im Bild die Materie verdeutlichen.
Zum Autor
Der Autor Matthew Johnston, wurde 1964 in Australien geboren. Zunächst arbeitete er jahrelang in renommierten Werbeagenturen in Sydney, San Francisco und New York. Mittlerweile ist er Autor, Illustrator, Fotograf und Redner.
Neben diesem Buch sind bisher 4 weitere erschienen und Bestseller geworden. Das erste Buch “Mein schwarzer Hund” war auch das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Er verarbeitet darin seine eigene Depression. Gemeinsam mit seiner Frau Ainsley Johnstone gab er eine Fortsetzung heraus: „Mit dem schwarzen Hund leben“. Ein Buch für Angehörige und Freunde von an Depression erkrankten Menschen. Kein Wunder, dass er als Kreativdirektor für das australische Black Dog Institut, eine Einrichtung, die sich um die Behandlung und Vorbeugung von Depressionen kümmert, arbeitet. Sein drittes Buch „Den Geist beruhigen“ handelt von einer Einführung zur Meditation und wie man mit ihr seinen Geist zur Ruhe bringen kann. Zuletzt ist sein Buch “Kein Stress” erschienen, das die unterschiedlichen Aspekte von Stress und Stressbewältigung behandelt.
Worum geht es im Buch?
Wie der Titel schon besagt behandelt das Buch das Thema “Resilienz”. Was ist damit gemeint?
Johnston meint damit wohl eine Art seelische Widerstandskraft bzw. innere Stärke, mit Hilfe derer Konflikte, persönliche Schicksalsschläge und Lebenskrisen überstanden werden können. Mit Resilienz kannst Du Krisen eher als Chance annehmen und gestärkt aus ihnen herausgehen.
Inhalt
Obwohl das Buch sehr klein und handlich erscheint, hat es doch 120 Seiten. Auf jeder Doppelseite ist mindestens eine Illustration, die bildlich den dazugehörigen Text erklärt. Oft sagt die Illustration alleine schon mehr als tausend Worte und ist dadurch sehr einprägsam.
Das Buch ist inhaltlich in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil befasst sich mit dem Umgang von Stress und Krisen. Johnston stellt fest, dass alle Menschen schwierige Situationen zu bewältigen haben. Es geht nicht darum, dass resilienten Menschen weniger zustößt. Vielmehr ist die Art und Weise der Reaktion auf Krisen und das Bewältigen wichtig und unterschiedlich. Er fordert dazu auf, das Leben nicht damit zu verbringen, sich ständig für das Schlimmste zu wappnen, sondern jeden Tag zu genießen und zu leben, Oder mit seinen Worten: “Eine der wenigen Sicherheiten im Leben ist, dass es keine Sicherheit gibt.” Seiner Meinung nach ist ein Kennzeichen von Resilienz das zu akzeptieren, was wir Menschen verändern können und was nicht. Und sich letztendlich nicht daran kaputt zu machen, ständig etwas ändern zu wollen, was gar nicht geht. Johnston fordert nicht dazu auf, schlimme und schmerzhafte Ereignisse zu vergessen, sondern über sie nachzudenken und daraus zu lernen – und sich weiterzuentwickeln. Auch positive, aber “harte” / sehr anstrengende Ereignisse wie ein Examen, ein Marathon, eine Geburt oder ähnliches zählen für ihn dazu.
Letztendlich liegt es an uns, was wir aus dieser Situation machen. Nicht an den Menschen, die uns begleiten und die Hand reichen. Und auch hier wieder ein Zitat, das ich großartig finde: “Ich habe meine Probleme in der Hand. Doch ich bin nicht in der Hand meiner Probleme“. Und das setzt voraus, dass Du selbst den ersten Schritt machst, dir eingestehst, dass Du ein Problem hast und Du Hilfe benötigst. Der erste Schritt ist der schwerste!
Im zweiten Teil des Buches beschreibt Johnston Methoden, die Dir helfen können, Deine Resilienz aufzubauen und zu stärken. Dabei sollten sie zu Deiner eigenen Lebenswirklichkeit passen. Solche Strategien können unter anderem sein: ausreichende Bewegung, gesunde Ernährung, guter Schlaf, Atmen lernen, Pflege des sozialen Umfeldes, neue Dinge ausprobieren, genügend Erholung in den Tag einbauen, Musik einsetzen, Verzeihen lernen, Meditation und Achtsamkeit lernen und noch viel mehr. So kannst Du dahin kommen, Herausforderungen anzunehmen und zu wachsen. Dabei lenkt Johnston den Blick auf die kleinen Dinge und Momente im Leben.
Und nicht zu guter Letzt zählt er Menschen auf, die unvorstellbare Schwierigkeiten überwunden haben und die andere Menschen dennoch inspirieren, wie z.B. Nelson Mandela, Viktor Frankl, Frida Kahlo.
Fazit
Ich liebe dieses Buch, denn Johnston gelingt es auf eine sehr authentische und humorvolle Art und Weise ernste Themen so zu verbildlichen, dass ich sie annehmen kann. Ich vermisse den großen Zeigefinger überhaupt nicht. Die Illustrationen sind oft so dargestellt, dass ich darüber schmunzeln muss, aber auch die Ernsthaftigkeit dahinter verstehe. So nimmt Johnston die Schwere, die oft mit diesem Thema verbunden ist. Ich habe das Buch nie von vorne bis hinten durchgelesen, nehme es aber immer wieder gerne in die Hand, stöbere darin und nehme wieder einen neuen Input mit.
Daher kann ich dieses “Bilderbuch für Erwachsene” all denen empfehlen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen, aber keine weitere wissenschaftliche Abhandlung lesen wollen. Es ist auch gut zum Verschenken geeignet. Und wer mal damit angefangen hat, der möchte sicherlich auch die anderen Bücher von ihm lesen.
Zu guter Letzt noch ein Gedanke aus seinem Buch:
“Gedanken sind keine Fakten. Denken Sie einen Moment darüber nach, was das bedeutet, und dann meißeln Sie es sich ins Gehirn”
2 Kommentare
Pingback:
Pingback: