Gesundheit,  Stressmanagement

Herbstleuchtfeuer gegen den Herbstblues

Es ist wieder so weit. Der Herbst ist da. Ganz heimlich, still und leise hat er sich nach dem heißen Sommer herangeschlichen und plötzlich stand er vor der Tür.

Okay, wir haben den Sommer bis in den Oktober noch etwas verlängert durch viele zusätzliche sonnige Tage. Wenn ich daran denke, dass ich gerade gestern noch draußen in der Sonne gefrühstückt und gelesen habe, und das Anfang November! Trotzdem kommen graue Tage auf uns zu. Das ist für mich der Anlass, dem Aufruf der Blogparade von Susanne Heinen mit dem Thema “Herbstleuchtfeuer – Was ist dein Patentrezept gegen den Herbstblues?” zu folgen. Rosina Geltinger´s Blogparade zum Thema Selbstfürsorge geht in eine ähnliche Richtung. Sie fragt nach meinen besten Selbstfürsorgetipps gegen den Herbstblues. Beides habe ich, sowohl Herbstleuchtfeuer als auch Tipps gegen den Herbstblues.

Oh, du schöne Herbstzeit!

Manche mögen den Sommer, manche den Frühling oder den Herbst oder den Winter. Ich finde: Jede Jahreszeit hat etwas Bezauberndes und Besonderes. So auch der Herbst. Okay, es gibt Tage, da hört das Grau gefühlt überhaupt nicht mehr auf, der Regen tut dann noch sein Übriges dazu. Da könnte einen der eine oder andere kleine Herbstblues schon überrollen. Und trotzdem: Für mich ist der Herbst eine wunderbare Zeit: die Zeit, um die Ernte einzufahren, um sie im Winter genießen zu können. Es ist die Zeit, in der ich wieder auf köstlich duftenden Tee anstatt schnödem Wasser zurückgreife, endlich wieder meinen Backofen für Bratäpfel, Maronen oder dergleichen mehr zu nutzen, ohne gleich in Hitzewallungen wie im Sommer zu fallen. Endlich brauche ich keine Jalousien mehr, die die Hitze aussperren. Und damit gleichzeitig auch das Tageslicht. Es ist für mich auch die Zeit, in der ich meiner Haut wieder mehr Pflege gönne, früher schlafen gehe, Ballast loswerde, den Kamin anschmeiße, Spieleabende genieße, Dekokram raussuche und noch ganz viele Erinnerungen abspeichere. Mich faszinieren aber auch die Sonnenaufgänge (im Sommer die Untergänge) und der Nebel, der um die Ecken schleicht und ein wunderbares Bild zaubert.

Wie genau verjage ich das Herbstgrau?

Du siehst also, ich liebe den Herbst – neben dem Sommer, Winter und Frühjahr. Was mache ich, damit mich nicht doch das Herbstgrau befällt? Hier ein paar Tipps, die du ganz einfach umsetzen kannst.

Es ist Erntezeit!

Himbeeren aus dem Garten

Und genau daran freue ich mich wie Bolle. Ich ernte, was unser kleiner Garten hergibt bzw. was ich in der Natur finde und verarbeite es: Pilze trocknen oder einfrieren (und natürlich auch frisch essen), verschiedene Nüsse sammeln und für den Winter aufbewahren, Äpfel ernten und Saft herstellen, Quittenbrot und Quittengelee kochen, Himbeeren einfrieren, Zucchini und Auberginen süßsauer einlegen, Oliven (von unterwegs mitgebracht) erst mal in Salzlake einlegen und danach weiterverarbeiten, Blumen (vor allem Hortensien) trocknen, damit ich mich im Winter daran erfreuen kann. Dafür benötige ich Energie, mit der ich in der Zeit davor schon sorgfältig umgegangen bin oder die ich vor Kurzem nochmal aufgefüllt habe.

Aber es ist für mich auch Erntezeit an Eindrücken. Das ganze Jahr sammle ich schon, so auch im Herbst: die goldenen Blätter, bunte Drachen am Himmel, Kraniche, die in den Süden ziehen, Sonnenstrahlen, gemütliches Beisammensein vorm Kamin oder noch besser: gesammelte Esskastanien am offenen Lagerfeuer rösten. Einfach Wow!

Dabei komme ich mir zum Teil tatsächlich vor, wie die Maus Frederick von Leo Leonni. Kennst du die Geschichte? Sie sammelt statt Nahrung wie alle anderen Mäuse das tun, Eindrücke und Erlebnisse, damit alle im Winter davon in ihren Erzählungen zehren können. So mache ich das auch: Ich sammle das ganze Jahr über Eindrücke, um mich im Winter an grauen Tagen von den Fotos und Erinnerungen nähren zu können.

Rückzug

Herbst bedeutet für mich aber auch, dass sich die Natur zurückzieht. Sie schenkt uns dadurch zwar nochmals bunte Blätterpracht, bereitet sich aber auf die “Winterruhe” und den darauf folgenden Frühling vor. Für mich ist dieser Teil des Jahreszeitenzyklus ohne weiteres auf uns Menschen übertragbar: Warum nicht auch sich ab und zu zurückziehen und sich auf das Wesentliche besinnen? Uns erholen, Kraft und Energie tanken für das, was im Frühjahr wieder auf uns wartet. Machen wir das nicht rechtzeitig, dann gerät ein solcher Zyklus mal eben ganz schnell aus den Fugen. Also ziehe ich mich auch teilweise zurück aus dem ganzen Trubel und tanke Kraft für die kommende Zeit.

Spieleabende

Trotzdem dürfen nach Momenten des Rückzuges auch wieder bunte Spieleabende mit einem gemeinsamen Essen stattfinden. Wie hat mir das im Lockdown gefehlt und wie sehr genieße ich derzeit wieder die Möglichkeit, einfach Spaß zu haben, gemeinsam zu essen, lachen, sich auszutauschen. Das bringt bei mir auf jeden Fall Farbe ins Herbstgrau und steuert gegen den Herbstblues.

Neue Rezepte ausprobieren

Wie ich ja oben bereits geschrieben habe, ist der Herbst die Erntezeit. Auf einmal gibt es unter anderem an allen Ecken und Enden Kürbisse in ihrer Pracht und Vielfalt. Wie befriedigend ist es, mal wieder etwas Neues auszuprobieren? Seit einiger Zeit folge ich Tanja von Prep.Eat.Love. Sie macht Meal Prep und ich liebe es, ihre Rezepte auszuprobieren und zeitgleich für meinen Alltag zeitsparend gesundes Essen vorzubereiten. Das nimmt mir etwas Stress, garantiert aber trotzdem gesundes Essen. Schau doch mal auf ihrer Seite vorbei. Meine Familie freut sich jedenfalls auf immer wieder neue kulinarische Genüsse.

Licht und Feuer

Mein bester Tipp gegen Herbstgrau ist jedoch Feuer! Ob im Kamin, ob draußen als Lagerfeuer oder Kerzenflackern. Es gibt für mich nichts Schöneres, als den züngelnden Flammen zuzuschauen, die Wärme zu spüren, die Farben zu sehen, das Holz zu riechen. Das hat für mich etwas Beruhigendes, fast meditatives. Mich hüllt die Wärme ein, ich fühle mich wohlig und zufrieden. Wann immer es möglich ist, ziehen wir uns an und setzen uns raus ans Feuer. Der Kaminofen im Wohnzimmer ist auch ein sehr guter Ersatz dafür. Esskastanien über dem offenen Feuer braten kann ich nur im Freien.

Gegen die frühe Dunkelheit hilft mir Licht. Dabei stehe ich nicht auf elektrische Weihnachtsbeleuchtung etc. Nichts geht über “echtes” Feuer (siehe oben). Kerzen kommen bei mir zum Einsatz und ab und zu eine kleine Lichterkette. Dadurch verdränge ich den Eindruck, der Tag beginnt bei Dunkelheit und wenn ich nach Hause komme, ist es ebenso schon dunkel.

Aber viel mehr hilft es mir, ins Freie zu gehen, solange Tageslicht ist. Einfach mal eine Runde um den Block laufen, den Tee oder Kaffee eingepackt draußen trinken. Das hat drei positive Seiten: Ich bewege mich, tanke frische Luft und Tageslicht. Nicht umsonst wird eine Tageslichttherapie bei Depression empfohlen.

Fazit

Du siehst, Herbstblues kenne ich nicht so richtig, da ich schon einiges an Selbstfürsorge mache, um dem entgegenzuwirken. Aber sollte das mal nicht der Fall sein, falls mich doch einmal der Blues einholt, dann ist das eben so. Dann akzeptiere ich das und heule auch mal eine Runde. Das darf auch sein und gehört zum Leben. Nicht umsonst gibt es den Blues in der Musik, der uns bei unseren Emotionen packt. Im Übrigen hilft mir tatsächlich dann auch Musik, um Gefühle erst mal herauszulassen. Danach ist es dann aber gut. Und ich bastele weiter an meinem Herbstleuchtfeuer.

Dieses Video ist zwar kein Blues, es hellt meine Stimmung aber immer auf:

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Ein Kommentar

  • Susanne Heinen

    Liebe Anette,

    ich wippe immer noch mit bei dem Lied, das Du mit einem Deinem Artikel verlinkt hast. So schön, wie schwungvoll und positiv Du mich mit durch Deine Herbststimmung genommen hast. Genau wie Du kann ich jeder Jahreszeit etwas Schönes abgewinnen. Am Herbst mag ich am meisten die Behaglichkeit, die sich einstellt, wenn man sich auf das langsamere Tempo einlässt. Dankeschön für Deine tollen Anregungen. Bratäpfel habe ich z.B. schon seit Jahren nicht mehr gemacht, das werde ich jetzt die nächsten Wochen auf jeden Fall probieren.

    Eine schöne Herbstzeit wünsche ich Dir,

    Susanne

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