How to Singletasking im Alltag
Gestern habe ich in meinem Artikel über Multitasking vs. Singletasking geschrieben. Dabei kam die Frage auf: „Aber Anette, wie kann ich Singletasking in meinem Alltag integrieren und dabei effektiv und gut strukturiert arbeiten?“
Meine Antwort: Singletasking hilft dir per se bereits, genau das zu erreichen. Warum?
Warum Singletasking gut für dich ist
Im gestrigen Artikel habe ich beschrieben, warum Multitasking ein Mythos ist, und warum Computer das per definitionem so leisten können, nicht aber wir Menschen. Wir mögen uns möglicherweise als Multitasker einstufen, aber bei uns ist es eher ein Hin und Her switchen zwischen den Aufgaben.
Das Arbeiten als Singletasker mag zunächst etwas ungewöhnlich sein, trotzdem ist es besser für unseren persönlichen Stress und wirkt einem Ausgebranntsein vor. Anstatt ständig von einer Aufgabe zur nächsten zu hecheln, konzentrierst du dich auf eine einzelne, die du erledigst. Erst dann gehst du zur nächsten über. Dadurch spart unser Gehirn viel Energie, die dir für neue Aufgaben zur Verfügung steht und du ermüdest nicht so schnell. Stellt sich nun die Frage:
Was bringt dich gut durch den Tag als Singletasker?
Folgende Punkte haben sich bewährt:
- Schließe immer erst eine Aufgabe ab, bevor du mit der nächsten beginnst. Zu Anfang bedarf es einiger Übung, aber je mehr du dich daran hältst, umso einfacher wird es.
- Schaffe dir einen ruhigen Arbeitsplatz (soweit möglich). Gerade wenn du im Homeoffice bist, ist es wichtig, für Ruhe zu sorgen, damit du konzentriert arbeiten kannst. Weise deine Familienmitglieder darauf hin, dass für dich gerade Bürozeit ist und du nicht gestört werden möchtest.
- Ablenkung vermeiden: Dein Smartphone auf stumm oder Flugmodus schalten oder möglichst weit weg legen, Keine Nachrichten checken, auch nicht auf dem PC, nur so viele Tabs, wie nötig öffnen. Alles Weitere lenkt ab.
- Vereinbare mit Kolleg:innen Codes oder Signale, dass sie erkennen können, wenn du nicht gestört werden willst (z.B. Kopfhörer im Ohr)
- Lenke deinen Fokus auf die anstehende Arbeit. Wenn sie uns schwerfällt oder uns langweilig ist, lassen wir uns schnell ablenken. Fokussieren wir uns, dann können wir sie schneller erledigen
- Bleibe konzentriert: Wenn nötig, setze dir Zeitfenster (z.B. mit der Pomodorotechnik). So kannst du dir eine lange Aufgabe in kleine Häppchen zerteilen und bleibst während der Zeitfenster konzentriert
- Ruhepausen: Gönne dir zwischendurch immer wieder kleine Pausen von 1 bis 3 Minuten. Das kann z.B. sein: Fenster öffnen, tief durchatmen, ein Glas Wasser mit Bedacht trinken, die Hände warm waschen, eine kleine Atemübung einlegen etc.
- Schreib dir eine To-Do-Liste. Dadurch kannst du deinen Tag von vornherein besser strukturieren, bevor der Zeitdruck zuschlägt. So hast du alles im Blick und vergisst nichts. Aber schreibe nicht zu viel darauf und plane „leere Zeiten“ mit ein. Das gibt dir im Notfall Luft.
- Hake erledigte Aufgaben ab. So hast du vor Augen, was du bereits geschafft hast.
- Lehne neue Aufgaben ab, wenn du keine Zeit dafür hast und deine Liste eh noch voll ist. Dadurch vermeidest du Zeitdruck
- Bitte um Hilfe. Ich weiß, das fällt vielen schwer. Aber Aufgaben auch mal abgeben und um Hilfe bitten, verringert manchen Zeitdruck ungemein.
- Fällt dir zwischendurch doch noch etwas ein, z.B. ein Anruf, notiere dir das auf einem Post -It oder in einer ähnlichen Funktion auf dem PC. Du kannst das dann erledigen, wenn du die eine Aufgabe fertig hast.
Fazit
Singletasking ist nicht schwer, bedarf jedoch auch, wie so vieles im Leben, einiger Übung. Also mach dich dran und übe dich als Singletasker. Das nimmt dir Zeitdruck und damit auch Stress. Du wirst deinen Feierabend ruhiger und gelassener angehen können, anstatt mit 1000 Gedanken über das, was du nicht erledigt hast, nach Hause zu gehen. Du wirst schnell merken, dass es dir hilft und Multitasking über Bord schmeißen.
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Dieser Artikel ist im Rahmen der Blogdekade im Februar 2023 entstanden. Ziel ist es, in 10 Tagen 10 Blogartikel zu schreiben. Dies ist Artikel 6.