Persönliches,  Stressmanagement

Warum ich Reisen liebe

…. und was das mit meinem Business zu tun hat

Wir reisen doch alle gerne. Also denke ich zumindest. Ich kenne bisher niemanden, der nicht gerne verreist, aus den unterschiedlichsten Gründen und auf die unterschiedlichsten Arten. Die einen mögen Hotelurlaub – am liebsten mit All inclusive – die anderen eher Backpacking. Die einen verreisen lieber im eigenen Land, den anderen kann es nicht weit weg genug sein, egal wieviel Flugstunden dazwischen liegen.

Wie es bei mir aussieht und was das mit meinem Business zu tun hat, das erfährst Du in diesem Artikel.

Wie hat meine Reiseleidenschaft angefangen?

Schon als Kind hatte ich riesiges Interesse an anderen Menschen, wie sie leben, aus welchen Ländern sie kommen, aber auch an der Natur, die so vielfältig sein kann. Leider waren Reisen ins Ausland bei uns sehr begrenzt. Das entfernteste Land war Österreich. Für mich damals eine kleine Weltreise.

Foto: Pixabay

Also habe ich das, was mir vor die Füße lief, immer still beobachtet, aufgesogen und hinterfragt. Seien es Reiseerzählungen von anderen, Postkarten aus fremden Ländern, der Nachbar, der weltweit arbeitete, oder sclicht der Erdkundeunterricht. In der Bibliothek habe ich mir dann Bücher geholt und die Informationen dazu verschlungen. In meiner Fantasie bin ich nach Indien, Thailand etc. gereist, je weiter weg, je lieber. Und meine Vorstellung von dem, wie es dort aussieht, ist mit den Büchern gewachsen. Später habe ich festgestellt: nicht alles entspricht der Realität.

Um meinen Träumen von anderen fernen Ländern zu stillen habe ich Brieffreundschaften in unterschiedlichen Ländern angefangen: unter anderem in Indien und Österreich (beiden schreibe ich heute noch), Korea, Finnland, aber auch innerhalb Deutschlands. Denn auch reisen in Deutschland war für mich mit schier unendlichen unüberwindbaren Kilometern verbunden. Meine Eltern waren mit uns zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit draußen, und wir haben viel über Heimatgeschichte und Flora und Fauna gelernt. Auch superspannend, und daher kommt meine Naturverbundenheit. Aber meine Sehnsucht, irgendwann mal weit weg zu kommen, die war immer latent vorhanden. Was für ein Glück, dass ich in der Jugendgruppe der Kirche organisiert war und zwei Taizé-Treffen mitmachen konnte: einmal in Rom und einmal in Paris. Ein kleiner Traum wurde wahr und ich reiste damals mit meiner Clique, ohne Familie.

Und mit 19, nach dem Abitur, war es dann schließlich soweit: ein erstes Mal Meer im heutigen Kroatien sehen und schmecken – ich war überwältigt! Weiter nach Griechenland mit dem Zelt im Hochsommer – Wow! Und ab da waren für mich alle Türen offen. Reisten wir bei den ersten beiden Malen noch mit dem (geliehenen) Auto und Zelt, gingen wir anschließend dazu über, als Backpacker zu reisen. Also irgendwie in ein Land kommen (z.B. in 48 Stunden mit dem Fernreisebus in die Türkei) und dort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weiter, nur eine grobe Route vor Augen und ohne gebuchte Unterkünfte. Wir stellten fest: so können wir die Menschen und ihre Lebensweise, die oft so fern war von unserer eigenen, besser kennenlernen und verstehen. Außerdem versuchten wir immer ein paar Brocken der Landessprache zu lernen, so dass wir kleine Unterhaltungen führen konnten. Wir wurden dafür fast immer bejubelt. So hatten wir Begebenheiten, die ein “normaler” Tourist nicht hat. Sei es die Kapitänskajüte, die uns überlassen wurde, die Teilnahme an Festen und Zeremonien, und noch so viel mehr.

Was habe ich vom Reisen?

Jedes Mal sind wir aus den Reisen ein Stück reicher an Erfahrungen nach Hause gekommen. Wir haben oft ein Stück mehr Gelassenheit in unseren Alltag integriert, haben gelernt, flexibel auf Unvorhergesehenes zu reagieren und haben so viel Gastfreundschaft erlebt, dass wir, mit Blick auf die Behandlung von ausländischen Mitbürgern in Deutschland, zum Teil sehr beschämt waren. Aus einigen Kontakten sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Erst gestern haben wir einen Anruf aus der Türkei erhalten. Radebrechend in einem Mischmasch aus türkischen und deutschen Floskeln haben wir verstanden, dass unser Freund kein Fischer mehr ist, sondern jetzt Schafszüchter wurde.

Das Eintauchen in fremde Kulturen hat uns jedesmal geholfen, lange davon zu zehren und unsere Batterien übervoll aufzuladen. Manchmal fanden wir allerdings auch schwer in den Alltag zurück, gerade wenn wir länger unterwegs waren. Zum Beispiel brauchten wir doch einige Zeit, um die vielfältigen Eindrücke unserer 9-wöchigen Reise nach Indonesien und Singapur zu verarbeiten und um im Hier und Jetzt wieder anzukommen.

Als unsere Tochter geboren war, haben wir kurz gezuckt: was ist jetzt noch möglich? Aber auch hier waren Reisen möglich. Zwar ein wenig verändert, aber dennoch. Anfangs mit dem Zelt, später, als sie 8 war, kam die erste Rucksackreise nach Bali. Und auch sie reist heute leidenschaftlich gerne in die unterschiedlichsten Ländern und überlegt, vielleicht doch mal im Ausland zu arbeiten.

Ein erster Gedanke: Arbeiten, wo wir gerade sind

Nach Italien haben wir viele mehr oder weniger lange Trips unternommen. Von München aus, wo wir damals wohnten, war das eh ein Katzensprung. Irgendwann haben wir uns die Frage gestellt, warum wir nicht auswandern, um vielleicht in der Toskana eine Ölmühle zu betreiben. Oder aber uns einem Programm der GWZ anzuschliessen und in Indonesien die Nachhaltigkeit von Bambus voranzutreiben, oder, oder, oder. Ideen hatten wir viele, die Umsetzung haperte jedoch daran, dass wir nicht auf Dauer von unseren Familien weg sein wollten. Skype oder Zoom gab es da noch nicht.

Der Gedanke, Reisen und Arbeiten miteinander zu verbinden, also online arbeiten von da aus, wo wir gerade sind, wurde mit der Zeit jedoch immer größer. Vor ca. 10 Jahren fing der Göttergatte damit an: Seine Firma machte dicht, also musste er sich schnell was überlegen. Und das war ein Online Business. Allerdings sahen unsere ersten Reisen mit seinem Business so aus, dass immer dann, wenn es Internet gab (war ja vor 10 Jahren noch nicht überall verbreitet), wir alle ausharren mussten, weil er dann Vieles abarbeiten musste. Als sein Geschäft stabiler wurde, traute ich mich endlich, auch in diesem Bereich zu denken: Wir beide unterwegs und von da aus arbeiten, wo es uns gerade gefiel (und es Internet gab). Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem unsere Tochter fertig mit Schule und / oder Ausbildung ist und uns nicht mehr so braucht.

Ein erster Ansatz war Network Marketing und die Beschäftigung mit Gesundheitsthemen, zum größten Teil aus eigener Betroffenheit heraus. Network marketing ist eine super Methode und ich liebe auch diese Form der Arbeit, allerdings fehlt mir noch der Aspekt der Sozialarbeit und ich möchte gerne beides verknüpfen. Denn:

Ich war und bin ja in einer festen Anstellung als Schulsozialpädagogin und wusste nur: Von der Schule aus will ich nicht in Rente gehen. Irgendwann werde ich wohl zu alt für Jugendliche sein. Nur blöd, dass die Jugendlichen das nicht so sahen und ich die Arbeit zudem sehr gerne mache. Ich konnte mir das schlecht vorstellen, diese Arbeit gar nicht mehr zu machen.

Bild: Pixabay

Außerdem hatte ich die Idee, dass ich noch verschiedene Zertifikate brauche, um mich selbstständig zu machen, als ob mein Studium, meine Weiterbildungen und Ausbildungen noch nicht genug gewesen wären. Irgendwie habe ich mich darin verrannt. Und jedes Mal, wenn wir wieder unterwegs waren und der Göttergatte arbeitete dachte ich mir: Ich will auch.

Der Initialfunke

Im letzten Jahr fiel dann endlich der Groschen. Eine OP mit langer Krankschreibung und Corona haben mich bewogen, es endlich in Angriff zu nehmen: meine Homepage öffentlich zu stellen und mit dem Bloggen anzufangen. Zeitgleich ist die Idee und die Umsetzung entstanden, als Coach für Stressmanagement und Burnoutprävention speziell für Menschen, die an Schule arbeiten, Angebote zu schaffen. Mein Gedanke: so kann ich das , was ich gerne mache mit dem System, in dem ich gearbeitet habe / arbeite und Expertin bin, verbinden. Außerdem macht die rasante Entwicklung im online Bereich jetzt so vieles möglich. Und: mein Sabbatjahr stand an. Warum da nicht schon beginnen?

Mit dem Wohnwagen unterwegs

Gesagt, getan. Letzten Sommer aus dem Wohnwagen durch Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien und Italien hat uns die Internetverbindung immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber da haben wir mittlerweile so gut es geht Vorsorge getroffen. Bisher alles ein kleiner Kraftakt, aber so allmählich merke ich, dass es sich lohnt.

Und noch viel besser: seit Anfang Februar bin ich endlich im Sabbatjahr. Unsere ursprünglichen Reisepläne waren mit Corona erst mal ad acta gelegt. Aber wir nahmen uns vor, auf gepackten Rucksäcken zu sitzen und sobald sich die Gelegenheit ergeben sollte, Laptops einzupacken und los zu fahren. So sitzen wir, während Du diesen Artikel liest, auf den Malediven (ein gaaaanz langer Traum) und genießen Wärme, Meer, Schnorcheln und Tauchen gepaart mit kleineren Arbeitseinheiten. Momentan das Nötigste, aber ist alles noch ausbaufähig.

Arbeiten auf den Malediven

Wer weiß, wo es uns noch hin verschlägt? Ich bin gespannt. Also stay tuned!

Ich bin neugierig: Wie arbeitest Du? Lieber zu Hause oder doch eher von unterwegs? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

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