Methoden,  Stressmanagement

Was sind Affirmationen?

In meinen Coachings arbeite ich sehr gerne mit Affirmationen. Immer wieder kommt dann die Frage auf: “Was ist das eigentlich? Wie funktioniert das? Und funktioniert es überhaupt?”

Im folgenden Text will ich dir eine Antwort darauf geben.

Der Begriff Affirmation

Wie viele Wörter kommt auch der Begriff “Affirmation” aus dem Lateinischen. Das Wort “affirmatio” bedeutet soviel wie Versicherung, Beteuerung.

Vereinfacht ausgedrückt sind Affirmationen klare und einfache Sätze, die eine Situation, Handlung oder Aussage positiv bewerten bzw. beschreiben. Sie verfolgen als einziges Ziel, das Bewusstsein bzw. das Unterbewusstsein zu beeinflussen, um so Auswirkungen auf unser Verhalten, vor allem aber auf unsere Gedanken und deren (festgefahrene) Muster zu erzielen.

Funktionieren Affirmationen überhaupt?

Können Affirmationen überhaupt etwas bewirken? Und: “Wer hat’s erfunden?”

Der Heilpraktiker Dr. Phineas Parkhurst Quimby (1802-1866) gilt als Vater der Neugeist-Bewegung. Diese Bewegung im 19. Jahrhundert und ihre Kernaussagen hier näher zu beleuchten, würde zu weit führen und den Artikel sprengen. Nur soviel dazu: Quimby ging bereits davon aus, dass negative Gedanken die Ursache für viele Erkrankungen sein können. Seine Schlussfolgerung: durch positives Denken kann der Mensch seine Lebensbedingungen beeinflussen und verändern. Man könnte ihn durchaus als Vater positiven Denkens bezeichnen.

Eine bekanntere Vertreterin der positiven Gedanken im 20. Jahrhundert ist Louise Hay. Sie beschäftigt sich ebenso mit der Auswirkung von positiven Gedanken auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Selbstmotivation und Meditation sind bei ihr unter anderem zwei große Bereiche.

Und 2014 gab es eine wissenschaftliche Studie zu Affirmationen von Sherman und Cohen, die eine Wirkung bejahten.

Affirmationen, also starke, klare und positiv formulierte Aussagen, können uns demzufolge dabei unterstützen, einen neuen Weg einzuschlagen und negative Gedankenmuster zu “überschreiben”. Du weißt ja: unser Gehirn kann zwar zwei Dinge gleichzeitig machen, aber nicht gleichzeitig denken. Warum dann nicht gleich positiv denken? Wie eine Affirmation genau aussehen muss, damit sie überhaupt funktionieren kann, beschreibe ich später.

Wie funktionieren Affirmationen?

Mittlerweile weiß man, dass uns das Gehirn negative Gedanken schickt, um uns vor einer möglichen Gefahr oder Überforderung zu warnen bzw. auf althergebrachtes und bewährtes Denken zurückzugreifen. Dadurch spart es Energie. Beispiel: Du willst etwas Neues wagen, dein Gehirn schickt dir den Gedanken: “Überlege dir das gut, das könnte negativ sein oder dir sogar schaden. Das hast du bisher doch immer so gemacht und das hat auch funktioniert. Warum jetzt etwas anderes ausprobieren?” Und was machst du dann? Du bleibst bei deinem alten Verhalten, bei deinen alten Glaubenssätzen, weil die ja bisher immer gut funktioniert haben. Wohlgemerkt: Bisher!

Sagst du dir Affirmationen auf, kann unser Gehirn diesen positiven Gedanken irgendwann übernehmen bzw. das alte Muster überschreiben. Du hast das Wörtchen “irgendwann” gelesen. Das bedeutet, du solltest die Affirmationen öfters, am besten täglich wiederholen. Denn es ist wie mit so vielem im Leben: Wirkliche Ergebnisse siehst du erst, wenn du eine gewisse Routine entwickelt und quasi “geübt” hast. Und überlege mal: wie lange hängt ein negativer Glaubenssatz in deinem Gehirn fest? Logisch, dass der nicht von heute auf morgen verändert werden kann, oder?

Affirmationen haben aber auch einen Einfluss auf unser Unterbewusstsein und können dessen Kräfte aktivieren. Hier können wir unser Denken nicht wirklich kontrollieren. Gedanken kommen und gehen, sie sind einfach da. Aber durch Affirmationen können wir beeinflussen, wie wir denken. Und da das Unterbewusstsein durch das Hören von Affirmationen beeinflusst werden kann, kannst du sie dir auch zum Schlafen anhören. Du siehst, es geht auch als Audiodatei.

Des Weiteren können sie dich motivieren, deinen Geist auf das Ziel fokussieren, das du hast, und sie können durch neues Denken auch dein Verhalten verändern. Das hilft dir, deine gesteckten Ziele zu erreichen.

Affirmationen kannst du in verschiedenen Bereichen anwenden: Gesundheit, Erfolg, Zufriedenheit, Beruf, Ruhe / Gelassenheit, Energie, etc.

Wie soll eine Affirmation beschaffen sein?

Eines noch vorweg: Affirmationen sind kein Allheilmittel, mit Hilfe derer du dir die Welt womöglich schönredest. Was du jedoch erreichen kannst, ist, dich von negativen Glaubenssätzen und Überzeugungen zu lösen und neues Denken zu etablieren. Es geht nicht um eine rosarote Brille, sondern um die Qualität deiner Gedanken.

Du kannst aus bereits vorhandenen Affirmationen wählen, was gerade zu dir passt, oder aber du formulierst deine eigenen. Dabei solltest du folgende Punkte beachten:

  • Grundsätzlich musst du bereit sein, etwas verändern zu wollen. Willst du nichts verändern, dann hilft auch keine noch so oft wiederholte Affirmation.
  • Eine Affirmation darf keine Verneinung enthalten. Das kann dein Gehirn nicht verarbeiten.
  • Das Ziel muss immer positiv formuliert sein.
  • Die Affirmation ist immer in der Gegenwart formuliert.
  • Sie sollte möglichst konkret sein.
  • Sofern ein Personalpronomen vorkommt, dann immer “Ich”.
  • Ansonsten solltest du eine Formulierung finden, die deiner Empfindung möglichst nahe kommt und positiv gewählt ist.
  • Fokussiere dich auf ein Thema.
  • Bleib beharrlich und wiederhole deine Affirmation mehr als nur ein paar mal, damit dein Unterbewusstsein eine Chance hat, das auch aufzunehmen.

Fazit

Affirmationen sind einfache, klare, positiv formulierte Sätze. Laut oder leise wiederholt ausgesprochen, oder auch als Audiodatei zum Anhören versorgen sie dein Unterbewusstsein mit neuen Informationen. So können alte Glaubenssätze aufgelöst und neu überschrieben werden. Dein Denkmuster verändert sich. Affirmationen sind nachgewiesene und wirkungsvolle psychologische Tools, die du einfach anwenden kannst. Sie leisten somit einen zuverlässigen und zugleich kostengünstigen Beitrag zu deiner persönlichen Weiterentwicklung.

Ein letzter Tipp:

Ich schreibe mir Affirmationen auf, damit sie nicht verloren gehen. In ein schönes Tagebuch zum Beispiel. Dann kann ich immer wieder nachlesen, wenn ich gerade eine suche.

Oder aber ich schreibe sie mir auf kleine Zettel und stecke sie in ein Glas. Bei Bedarf kann ich dann einfach eine ziehen.

Mein Geschenk für dich: Ich habe 91 Affirmationen zusammen gesucht. Sie sind bunt zusammengemischt. Manche ähneln sich, manche passen vielleicht gar nicht zu dir. Lade dir dieses PDF kostenfrei herunter, schneide die Affirmationen aus und stecke sie in ein Glas.

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