Stressmanagement

Energieräuber Teil 7: Ernährung und Genussmittel

Ja, ich weiß. Da rollst du schon mit den Augen, wenn du nur die Überschrift liest. Aber mal Hand aufs Herz. Du weißt, dass die 7. Tasse Kaffee oder die 20. Zigarette am Tag eigentlich nicht sein müssten.

Genussmittel (im Übermaß) sind Energieräuber ohne Ende.

Warum sind Genussmittel und Ernährung Energieräuber?

Es ist ok, sich auf dein Glas Wein nach dem Abendessen zu freuen. Aber: Sobald Genussmittel jeder Art eine Funktion bekommen, ein Ersatz für ein eigentlich unbefriedigtes Bedürfnis werden, schlagen bei mir die Alarmglocken. Denn auch wenn du denkst, der Alkohol entspannt dich, stimmt das nur zum Teil. Du kommst durch Alkohol beispielsweise einfacher runter und kannst besser einschlafen. Aber dein Körper muss den Alkohol in der Nacht verarbeiten, weswegen du schlechter durchschläfst. So bekommt er nie die Erholung, die er braucht.

Und auch Kaffee, der vermeintliche Muntermacher, stresst deinen Körper nach der dritten Tasse mehr, als er dir guttut.

Natürlich hat auch die Ernährung einen großen Anteil an unserem Wohlbefinden. Das ist sicher unbestritten. Ich kann mich da nur als Beispiel nehmen: Wenn ich in Stress gerate, dann ist eines der ersten Dinge (neben Bewegung) meine gesunde Ernährung, die ich mehr oder weniger vernachlässige. Eher mehr als weniger. Die kostet nämlich Zeit, weil ich mich selbst in die Küche stellen muss. Wie viel einfacher ist es, auf Convenience oder Fast Food zurückzugreifen? Ich weiß sehr wohl, dass mir das nicht guttut und mir Nährstoffe fehlen. Leider Gottes (oder auch Gottseidank) merke ich das relativ schnell: Meine Energie geht den Bach runter, ich bin müde und will gar nicht mehr raus. Ein Teufelskreis. Wenn bei mir in einer solchen Zeit auch noch die Blutwerte untersucht werden, bekomme ich schnell die Quittung schwarz auf weiß.

Bild: Ryan McGuire auf Pixabay

Mache dir bewusst, dass dein Körper in Stresszeiten mehr nach zucker- oder fetthaltiger Nahrung verlangt. Denn das sind die schnellen Energielieferanten. Manchen dient das Essen aber auch als Ablenkung gegen den Stress oder gegen belastende Emotionen. Versuche herauszufinden, was bei dir gerade los ist. Es gibt keine Lebensmittel, die dir bei akuter Stresssituation helfen, diesen unmittelbar zu lindern. Fakt ist aber, dass eine ausgewogene Ernährung deine Stressresistenz herauf setzen können.

Auf der anderen Seite gibt es auch die Menschen, die in Stresszeiten gar nicht gut essen können. Sie nehmen so weniger Nährstoffe zu sich, nehmen häufig ab und fühlen sich nicht mehr so leistungsfähig. Kein Wunder!

Aber egal ob zu viel oder zu wenig Essen. Alleine der Versuch, akuten Stress über die Ernährung zu regulieren, verstärkt die Anspannung im Körper noch eher, als sie abzumildern.

Das kannst du tun

  • Mach dir die Konsequenzen deines Genussmittelkonsums bewusst und frag dich, ob es eventuell mehr Energie kostet als du kriegst. Frag dich bei der nächsten Zigarette, dem nächsten Bier oder der nächsten Tasse Kaffee, ob sie dir gerade guttut oder ob es dir nicht bessergehen würde, wenn du sie weglässt und stattdessen zum Beispiel ein Glas Wasser trinkst, ein paar tiefe Atemzüge (am besten an der frischen Luft) nimmst oder du kurz eine Freundin anrufst. Vielleicht steckt nämlich hinter diesen Gewohnheiten ein ganz anderes Bedürfnis.
  • Schaue dir genau an, was du isst: gesunde Snacks wie Studentenfutter helfen mehr als Gummibärchen. Obst liefert ebenso schnelle Energie, ist aber um einiges gesünder – außer du isst es in Unmengen. Dann solltest du mal den Fruchtzucker, den du zu dir nimmst, checken.
  • Versuche trotz Stress in Ruhe zu essen. Sieh es als eine notwendige Pause an, die dein Körper benötigt, um wieder startklar zu sein. Gerne auch mit anderen Menschen, denn Essen hat ja mehr als nur die Komponente der Nahrungsaufnahme.
  • Schon mal an Meal Prep gedacht? Hier kochst bzw. bereitest du dein Essen für einen gewissen Zeitraum vor und peppst es noch durch wenige Zutaten auf. Das erspart dir tatsächlich Zeit. Die ständige Überlegung, was du jetzt noch schnell zu dir nehmen könntest, entfällt komplett.
  • … (to be continued)

Fazit

Denke über deine Ernährungsgewohnheiten und deine Genussmittel nach und wie du sie einsetzt, bevor du in Stresssituationen kommst. Essen bedeutet mehr: Es ist auch Geselligkeit und der Austausch mit anderen Menschen. Gegen ein Gläschen Wein oder zwei, drei Kaffees am Tag hat noch niemand etwas gesagt. Es ist die Frage, ob du damit versuchst, etwas zu überbrücken, zu lösen oder als Ersatz für etwas zu setzen. Überdenke deine Essensrituale. Schon kleine Veränderungen können Großes bewirken.

Bild: Zachtleven Fotografie auf Pixabay

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