Energieräuber Teil 6: Unnötiger innerer Ballast
Viel mehr als der äußere Ballast raubt uns unserer innerer Ballast Energie. Wenn du dich damit beschäftigst, wirst du die Erfahrung machen, dass es sich deutlich einfacher reist mit leichtem Gepäck. Du gewinnst mehr an Leichtigkeit, frischen Mut und Selbstvertrauen, wenn du es schaffst, loszulassen. Dafür musst du in deinem Inneren dort hinschauen, wo sich deine unaufgeräumte Ecke befindet. Allerdings solltest du wissen, dass dein inneres Ausmisten häufig mit (ungeweinten) Tränen und möglicherweise Schmerzen verbunden ist. Es ist also nicht so ganz einfach. Aber dieses “Aufräumen im Kopf” verhilft dir zu mehr Energie, glaube mir.
Was ist seelischer Ballast?
Der seelische Ballast kann vielfältige Facetten haben. Die häufigsten sind folgende:
- Alte Glaubenssätze, verbunden mit deinen inneren Antreibern. Ein Spielfeld für negative Gedanken, Selbstzweifeln und negativem Selbstwert.
- Alte negative Erfahrungen, wie traumatische Erlebnisse, Enttäuschungen etc.
- Damit einhergehen alte negativ besetzte Emotionen wie Angst, Wut, Schuld
- Konflikte, die immer noch vor sich hin schwelen, die du aber nie gelöst hast.
- Beziehungen mit anstrengenden / toxischen Menschen, egal ob Partner oder im Freundeskreis.
- Leistungsdruck und Stress (siehe Energieräuber Teil 1)
- Mental Load
Was kann helfen?
Auch hier gilt: Meine Vorschläge können helfen, können aber auch gar nicht zu dir passen und du musst dir etwas Passendes finden. Aber vielleicht probierst du das einfach erst mal aus und entscheidest danach, ob es zu dir passt.
- Sich von anstrengenden Menschen trennen bzw. den Kontakt auf ein Minimum reduzieren. Was genau ich damit meine, habe ich bereits im vorangegangenen Artikel Energieräuber Teil 2 “Anstrengende Menschen” beschrieben. Bleibst du in der Beziehung, dann kann das auch kippen, dich lähmen und dir sogar schaden.
- Glaubenssätze verändern oder ganz eliminieren: Wenn du Glaubenssätze wie “Ich bin nicht gut genug” oder dergleichen hast, dann sind das Annahmen über dich oder darüber, wie die Welt funktioniert. Sie sollen dir zeigen, wie du dich verhalten kannst. Leider sind sie für uns nicht immer gut. In unserer Erziehung oder durch unsere Umwelt haben wir so einiges mitbekommen. Ich kann hier nicht im Einzelnen erklären, wie du diese loswerden oder verändern kannst. Aber so viel sei gesagt: Wenn du merkst, dass dich irgendwelche Glaubenssätze limitieren oder sogar stark einschränken in deinem Handeln und du nur noch wie ein Roboter funktionierst, weil “man” das halt so macht, dann ist das schon der erste Schritt: das Erkennen von Glaubenssätzen. Der zweite ist, sie so zu verändern oder loszuwerden, damit du sie nicht wie unnötiges Gepäck herumschleppst.
- Dafür ist wiederum Selbstreflexion wichtig: nimm dir Zeit, um darüber nachzudenken, wo das, was du als inneren Ballast empfindest, herkommt: aus deiner Erziehung, aus den inneren Antreibern, Glaubenssätze, Umwelt? Schreibe das auf und reflektiere. Hol dir professionelle Hilfe, die dich dabei unterstützen kann.
- Betreibe Psychohygiene: Das ist eine Form, sich um seine seelische Gesundheit, die abzudriften droht, zu kümmern. Häufig merkst du erst durch körperliche Beschwerden wie Kopf-, Rücken- oder Bauchschmerzen, dass irgendetwas nicht stimmt. Anstatt einfach ein Medikament einzuschmeißen, solltest du der Ursache auf den Grund geben und Selbstfürsorgeeinheiten in deinen Alltag einbauen. So gibst du deiner Psyche die Möglichkeit, sich zu erholen und unternimmst etwas für das seelische als auch psychisches Wohlbefinden.
- Verändere negative Gedanken: Damit meine ich nicht, dass du alles ab sofort nur noch positiv denken musst. Vielleicht gibt es aber eine andere Deutung oder andere Absichten in einer Handlung als nur die negative, die du als Erstes wahrnimmst? Vielleicht will dein Nachbar dich nur auf etwas aufmerksam machen und nicht, wie du annimmst, dir etwas “reindrücken”? Dafür ist ein Perspektivwechsel nötig.
- Um weniger geistigen Ballast zu haben, minimiere deinen Social Media Gebrauch. Ich merke immer wieder, wenn ich sinn- und hirnlose Kommentare von Menschen lese, die meinen, in der Anonymität des Netzes alles und jeden unterhalb der Gürtellinie zu kritisieren, zieht mich das herunter. Also schränke ich das stark ein. Außerdem stelle ich auf meinem Handy den “Bitte nicht stören”-Modus ein. Ab einer gewissen Uhrzeit kommen nur noch Nachrichten meiner engsten Familie durch, alles andere bleibt außen vor. Sehr entlastend. Kann ich nur empfehlen.
- Ich bin gläubig, aber nicht mehr in der Kirche. Trotzdem suche ich, gerade wenn ich im Trubel der Stadt bin, gerne eine Kirche auf. Dort kann ich zur Ruhe kommen, innehalten, Gedanken schweifen lassen. Genauso gut kann ich das am Meer, an einem See, irgendwo in der Natur.
- Bewegung: Nichts hilft so sehr, als ein wenig Bewegung in der Natur. Du kannst entspannen, wirst deinen Stress los, dein Nervensystem kann sich regulieren. Du kannst deine Gedanken wieder neu sortieren und einfach mal “durchatmen”.
- Klare Entscheidungen treffen. Ein „Vielleicht“ beschäftigt dich in der Regel noch länger als ein klares Ja oder Nein.
Es gäbe noch so viel mehr Punkte. Mein Tipp: such dir einen raus und setze ihn um. Ist er was für dich, dann gut und weiter so. Nimm irgendwann einen zweiten Punkt dazu, bis du so viele Tools an der Hand hast, die dir helfen, wenn du seelischen inneren Ballast loswerden willst. Wenn der erste Tipp nicht passt, probiere einen zweiten aus, bis du einen gefunden hast.
Fazit
Wenn du dich dranmachst, inneren Ballast loszuwerden, dann wirst du positive Veränderungen erleben. Du wirst mehr Energie zur Verfügung haben, dich leichter und sicherer in deinen Handlungen fühlen, du wirst mehr Selbstvertrauen erhalten. Und das Beste: Du wirst zu mehr Lebensfreude zurückkehren. Das alleine ist es doch wert, sich auf den Weg zu machen und an den seelischen Ballast heranzutasten. Du wirst ein Tor zu mehr Freude – gerade an den kleinen Dingen – und Freiheit finden.