Monatsrückblick

Monatsrückblick September 2023 – eine Zeit des Loslassens

Der September verwöhnte uns hier mit vielen, vielen sonnigen Tagen. Für mich nach einem Sommer in Norwegen fast schon zu warm. Obwohl ich dachte, in diesem Monat gab es nicht viel, merke ich beim Schreiben dieses Artikels, dass einiges bei mir im Inneren los war. Aber erst mal schön der Reihe nach:

Hilfe, der Herbst kommt

Herbstdeko am 1. September
Herbstdeko in der Innenstadt

Am Anfang des Monats war ich in der Innenstadt und stellte an diesem schönen sonnigen Tag fest: Oje! Herbstdekoration überall und die ersten Weihnachtsartikel in den Supermärkten. Dabei war ich noch gar nicht so weit. Herbst? Bei der Sonne? Und teilweise 27 °C? Ich wollte doch noch tagelang draußen sitzen, Lagerfeuer machen, spazieren gehen. Überall um mich herum stand aber alles auf Herbst. Egal! Ich ignorierte es. Unsere tägliche Himbeerernte war für mich auch ein Zeichen dafür, dass der Herbst noch weit weg war. Oder doch nicht? Jedenfalls weigerte ich mich zu akzeptieren, dass der Sommer vorbei sein sollte. Und um das zu demonstrieren, lud ich mir Kolleginnen zum Grillen ein, ging selber essen und saß draußen, sah mir Sonnenuntergänge an, die – zugegebenermaßen – schon deutlich früher stattfanden als noch vor einem Monat.

Meine Lektionen vom Loslassen

Im September lernte ich mehr oder weniger einige Lektionen zum Thema “Loslassen”. Dass sie wichtig waren, ist mir klar, aber mussten es so viele auf einmal sein? Und welche waren es genau?

Der Göttergatte ist auf Reha

Tee statt Kaffee
Statt Kaffee gibt es Tee für den Hals

Der Göttergatte trat Anfang September seine Reha an – und ich plötzlich alleine zu Hause. Was wollte ich alles mit meiner Zeit, die nur für mich übrig blieb, alles anstellen. Ich nahm mir einen Zettel und Stift, meine Sommer-Bucket-List und schrieb mir eine ellenlange Liste, was ich alles machen wollte. Ich bin ja nicht doof, natürlich wusste ich, dass das nicht alles zu schaffen war, aber ich wollte möglichst viel davon abhaken und täglich eine gewisse Auswahl haben, was ich als Nächstes dran kommen sollte. An oberster Stelle stand für mich: Meine Homepage, meine Angebote und natürlich mal gründlich ausmisten, ohne dass jemand mir dazwischen funkt. Aber was kam? Mitte September raffte mich ein grippaler Infekt dahin. Ganze 2 Wochen lag ich flach. Und damit meine ich, so richtig. Ich konnte kaum aufstehen, beim Sprechen überkam mich ein Hustenreiz nach dem anderen, Schweißausbrüche und schnelle Erschöpfung. Also musste ich meine Liste ad acta legen und mich damit abfinden, dass nichts oder nur wenig passierte. Immerhin: Die Fenster habe ich geputzt.

Abschied von der Schwiegermutter

Kurz nachdem der Göttergatte zur Reha weg war, erreichte mich die Nachricht, dass meine Schwiegermutter im Sterben lag. Kurzerhand fuhr ich mit dem Tochterkind nach Bayern und trafen dort den Göttergatten aus der Reha. Gemeinsam verabschiedeten wir uns von meiner Schwiegermutter, der Mama, der Oma. Für uns alle drei eine große emotionale Belastung, auch wenn es nicht ganz unerwartet kam. Wir drei waren froh, dass wir noch hinfahren konnten, denn nur wenige Tage, nachdem wir wieder zurück waren, erhielten wir die Nachricht von ihrem Tod. Eine weitere Lektion des Loslassens innerhalb kürzester Zeit.

Abnabeln vom Tochterkind

Auch wenn das Tochterkind bereits 25 Jahre alt ist, so fiel es mir doch sehr schwer, als sie sich zu einer vierwöchigen Rucksacktour verabschiedete, die sie zum allerersten Mal alleine machen wollte. Zwischenaufenthalt in Istanbul, ein Tag im Oman und schließlich weiter nach Thailand. Ich merkte, dass es mir sehr schwerfiel, sie alleine ziehen zu lassen und ich glaube, ihr auch. Auch wenn ich mir sicher war, dass sie daran wachsen und es schaffen würde. Für sie war dieser Schritt notwendig und wichtig. Gut, dass wir uns per WhatsApp austauschen konnten…. Ich bin gespannt, was sie alles zu erzählen hat, wenn sie wieder zurück ist. Das Loslassen war trotz alledem für mich emotional belastend.

Abschied von (m)einem sozial romantischen Traum

Vor kurzem hatten wir eine Wohnung erworben, die wir für eine WG zur Verfügung stellen wollten. Der Gedanke dahinter war, dass das Tochterkind dort ein Zimmer haben sollte und gleichzeitig noch drei weitere sehr unterschiedliche junge Menschen, die – so unser Gedanke – dort gemeinsam etwas auf die Beine stellen konnten. Es sollte also eine Wohngemeinschaft werden. Aber bereits nach kurzer Zeit kristallisierte sich heraus, dass eine Person absolut nicht WG-tauglich war und ihretwegen zwei sehr besondere Menschen nach kurzer Zeit kündigten. Auch das Tochterkind hatte ständig Reibereien mit ihr, sodass ich ihr (der nicht WG-tauglichen Person) irgendwann nahe legen musste, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Den Traum von einer WG mit Schwerpunkt auf Gemeinschaft musste ich fürs erste loslassen.

Was gab es sonst noch?

  • Wunderschöne Sonnenuntergänge
  • Strahlentherapie fürs Knie (hoffentlich hilft die was)
  • Besuch im Musical “Moulin Rouge”
  • Das erste Mal den Ofen Ende September angeschmissen
  • Trotz Kranksein im Kopf viele neue Ideen für mein Business gestrickt.
  • Hatte ich schon die tägliche Dosis eigene Himbeeren erwähnt?

Ausblick auf den Oktober

  • Umsetzen meiner neuen Ideen für mein Business
  • Wieder ins Schreiben kommen
  • Beerdigung in Bayern und ein paar Urlaubstage dran hängen
  • Komplett gesund werden
  • Mit meiner Blogbuddy Judith Pfeiffer weiter an der Umsetzung des Podcasts arbeiten
  • Die Ausbildung zum Embodicode Coach von Alisha Belluga beenden
  • Mich neu sortieren zwischen Arbeit als Schulsozialarbeiterin und Coach
  • Den Herbst mit seiner Buntheit dann doch akzeptieren und genießen
  • ….

Fazit

Der September hatte es zumindest emotional in sich. Als ich krank wurde, hatte ich das Gefühl, mir zieht es kurzerhand erst mal den Boden unter den Füßen weg. So allmählich gibt sich das Gefühl und ich komme auch wieder im Alltag an. Mittlerweile erfreue ich mich am bunten Herbstlaub und genieße die noch immer warmen Sommerstrahlen umso mehr. Ich wünsche mir für den Oktober wieder mehr Routinen und auch etwas mehr Alltag. Für unsere WG sind wir aktuell wieder auf der Suche und finden hoffentlich jemanden, der gut dazu passt. Ansonsten freue ich mich auf lange Kaminabende verbunden mit dem einen oder anderem Spiel, eine hoffentlich überarbeitete Homepage Ende Oktober und ein paar Haken mehr an meiner Sommer-Bucket-Liste.

Kaminstimmung
Feuer im Kamin

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2 Kommentare

  • Gabi Kremeskötter

    Liebe Anette,
    dein Septemberrückblick zeigt in der Tat dein vielfaches Loslassen, allem voran das Verabschieden deiner Schwiegermutter, und dann auch noch deine Tochter auf ihre große Reise gehen lassen… auch meine war 2019 so unterwegs, allerdings “nur” allein, dafür komplett zu Fuß über die Alpen… das machte etwas mit unseren Müttern und Töchtern, aber ich versichere dir: der Stolz über den Mut wird ihr und dir ein ganz besonderes Wiedersehen bescheren…

    Also: Wir haben Oktober! Komm wieder ins Schreiben! Mit diesem Wunsch rennst du bei mir Türen und Fenster ein… lach… schau dich gern zu Schreibtipps auf meinem Blog um…

    Und ansonsten: Hab einen goldenen Monat, er leuchtet sehr oft auch von innen.

    Viele liebe Grüße
    und gaaanz viele Haken an deine Herbstliste!
    meine findest du übrigens hier:
    https://www.gabi-kremeskoetter.de/blog/2023/09/27/liste-herbst-2023/

    Gabi.

    • Anette

      Liebe Gabi,
      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Tja, ich übe immer noch im Loslassen. Manchmal gelingt es mir ganz gut, manchmal eher weniger. Wünsche dir auch einen leuchtenden Herbst!
      Grüße
      Anette

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