Kein Stress mit dem Valentinstag
Oder: ist der Valentinstag überhaupt noch zeitgemäß?
Heute ist es wieder so weit: Es ist Valentinstag und 1000de Menschen strömen in Blumengeschäfte, um ihrer/ihrem Liebsten Blumen oder etwas Süßes zu kaufen und zu schenken. Warum ist das so? Nur, weil alle das machen? Weil mein:e Liebste:r das erwartet? Weil mein:e Partner:in sich nicht wertgeschätzt fühlt, wenn er / sie keine Blumen bekommt? Und woher kommt überhaupt dieser Tag?
Ursprung des Valentinstages
Es gibt verschiedene Theorien, wo der Tag ursprünglich herkommt. Hier eine Zusammenfassung:
- Die am meisten verbreitete Theorie ist die vom Heiligen Valentin. Valentin von Terni lebte im 3. Jahrhundert nach Christus. Das Christentum war damals im römischen Reich noch eine kleine Bewegung und verboten. Valentin machte sich aber nichts daraus und traute Liebespaare nach dem christlichen Glauben. Nach einer solchen Hochzeit, so die Überlieferung, hat er den Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt und damit Blumen zum Symbol der Liebenden gemacht. Im Übrigen hat er auch Soldaten getraut, denen es nach dem römischen Gesetz sogar untersagt war, zu heiraten. Es kam, wie es kommen musste: Valentin wurde festgenommen, verurteilt und enthauptet. Und das am 14. Februar 296. Die Kirche hat ihn später heiliggesprochen, obwohl man nicht genau nachweisen konnte, ob es ihn tatsächlich gegeben hat. Denn zeitgleich gab es noch einen weiteren Valentin von Rom, der ebenfalls zum Märtyrer wurde. Fakt ist, dass der 14. Februar von Papst Gelasius als Valentinstag 469 in den Generalkalender aufgenommen wurde.
- Eine weitere Theorie besagt, dass man im alten Rom am 14. Februar die Göttin Juno, die als Beschützerin von Ehe, Familie und Geburt galt, gefeiert hat. Schon damals sollen Frauen Blumen geschenkt bekommen haben.
- Nach Deutschland kam der Valentinstag erst spät. Englische Auswanderer nach Amerika sollen den Brauch im 15. Jahrhundert nach Amerika mitgenommen haben. Amerikanische Soldaten wiederum haben dann das Fest der Liebe nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland gebracht.
- Und es gibt die Menschen, die den Valentinstag als eine Erfindung der Blumen- und Süßwarenverkäufer sehen. Wie gut, dass der Heilige Valentin den frisch Vermählten Blumen aus dem eigenen Garten schenkte. Im Übrigen geht derzeit der Trend bei den Blumenhändlern dahin, dass die Blumensträuße, die am 14. Februar verschenkt werden, wie ein Strauß aus dem Garten bzw. möglichst natürlich aussehen soll.
Valentinstag in anderen Ländern
Wie bereits oben angedeutet, wird der Valentinstag auf alle Fälle in England und den USA, aber auch in vielen anderen Ländern gefeiert: In den USA ist es z.B. Brauch, Valentinskarten selbst zu schreiben und zu verschicken. Daneben wird allerdings alles Mögliche an alle möglichen nahe stehenden Menschen und sogar Haustiere verschenkt. In England werden Singles zugelost, damit sie sich gegenseitig beschenken können, in der Regel mit kleinen Karten und Gedichten. In Japan gibt es an diesem Tag zwar keine Blumen, die Frauen schenken jedoch den Männern dunkle Schokolade. Für die Frauen gibt es dann einen Monat später weiße Schokolade. In Italien werden an Brücken sogenannte Liebesschlösser von Paaren angebracht. Der Schlüssel wird im Wasser versenkt. In Polen steht in Chelmno eine Kirche mit einer Reliquie des heiligen Valentins. Diese wird am 14. Februar für Besuchern ausgestellt. Kein Wunder, dass Chelmno als Stadt der Verliebten gilt und der 14. Februar groß mit Gottesdienst, Veranstaltungen etc. gefeiert wird. 1000de rote Luftballons werden in den Himmel geschickt. In Schweden werden Weingummiherzen verschenkt, in Dänemark Schneeglöckchen usw. Fakt ist, dass es offensichtlich in vielen Ländern, nicht nur in Deutschland, einen bestimmten Tag gibt, um die Liebe zu feiern und dass das mal mehr, mal weniger mit Geschenken verbunden ist.
Brauchen wir einen Valentinstag?
Laut statistischen Untersuchungen hat der Valentinstag in Deutschland nur für knapp ein Drittel der Bevölkerung eine Bedeutung. Viele feiern ihn nicht, da sie denken, der Valentinstag sei nur eine kapitalistische Strategie. Demnach hat für ca. nur ein Drittel der Frauen der Valentinstag Bedeutung, bei den Männern ist es sogar noch weniger. Einer der häufigsten Gründe für sie ist, dass sich der Valentinstag mittlerweile zu einer “Kommerzmaschine” gewandelt hat. Außerdem denken viele, dass sie nicht diesen einen Tag benötigen, um ihren Partner:innen Aufmerksamkeiten zu schenken und sie von ihrer Liebe zu überzeugen. Sie benötigen definitiv keinen Valentinstag.
Wenn der Valentinstag allerdings gefeiert wird, dann offensichtlich auf unterschiedliche Art und Weise. Dabei spielen jedoch Blumen oder kleine Süßwaren wie Schokolade eine große Rolle.
Fazit
Ob der Valentinstag noch zeitgemäß ist, das mag jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht benötigen manche ihn auch, um daran erinnert zu werden, dem / der Liebsten wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Oder aber es ist für einige eine Art Routine, einmal im Jahr darüber nachzudenken, wie es um die eigene Partnerschaft steht. Es obliegt also jedem selbst, ob, wie und warum der Valentinstag gefeiert werden soll. Manche machen sich schon Tage / Wochen zuvor Stress, um alles zu arrangieren, um dann wiederum den Druck aufzubauen, im nächsten Jahr alles toppen zu müssen.
Wenn du Lust hast, diesen Tag zu feiern, dann mach das, und zwar ganz ohne Stress. Wenn nicht, dann lass das sein, sprich es aber bei deiner / deinem Partner:in an. Nicht, dass die Erwartungen hoch sind und die Enttäuschung hinterher groß. Es geht ja nicht darum, vor dem Valentinstag schon in Stress zu verfallen, was du machen könntest, oder mit einem großen Geschenk deine Liebe auszudrücken. Wenn du das feiern möchtest, überlege, was du machen willst. Vielleicht ist gemeinsame Zeit einfach schon Geschenk genug? Oder ein gemeinsamer Spaziergang in der Sonne, ein gemeinsamer Kaffee, irgendetwas, womit du deine Zuneigung ausdrücken willst.
Mein persönliches Plädoyer ist jedoch, sich nicht auf diesen einen Tag zu fixieren. Meinem / Partner:in zu zeigen, was er / sie mir bedeutet, das findet nicht nur an einem Tag statt. Dafür hat das Jahr noch 364 weitere Tage.
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Dieser Artikel ist im Rahmen der Blogdekade im Februar 2023 entstanden. Ziel ist es, in 10 Tagen 10 Blogartikel zu schreiben. Dies ist Artikel 4.