Blogdekade 2022,  Methoden

Was ist die SMART-Methode?

Seien wir doch einmal ehrlich: ohne Zielsetzung nützt dir das beste Zeitmanagement nichts. Vernünftiges und effektives Zeitmanagement bedeutet meiner Meinung nach eine Entscheidung zu treffen, wofür du deine Zeit einsetzen möchtest. Das geht aber nur, wenn du dein(e) Ziele(e) kennst.

Wie ist das bei dir? Kennst du dein Ziel genau? Wie lautet es aktuell? Hast du es dir aufgeschrieben? Oder spukt es irgendwo in deinem Kopf herum? Ist es konkret formuliert, ein Gefühl oder ja, was eigentlich? Ist es schwammig formuliert? Oder sehr detailliert?

Nun, damit du vorwärts kommst, schlage ich dir heute deine Zieldefinition nach der SMART-Methode vor.

Schon mal was davon gehört? Wenn ja, weißt du noch, was es bedeutet? Nun, ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus:

Okay, den Überblick hast du damit schon mal. Den kannst du dir im Übrigen am Ende des Textes als Datei herunterladen.

Woher kommt die SMART-Methode?

Vielleicht solltest du noch wissen, dass die SMART-Methode schon ein paar Jährchen alt ist. Der Managementforscher und Unternehmensberater Peter Drucker hat sich mit Zielen und Zielvereinbarungen beschäftigt. Bereits in den 50ern hat er Kriterien für eine Verbesserung von Zielformulierungen entwickelt. Ziele sollten so konkret formuliert werden, dass sie messbar, motivierend sind und auch erreicht werden können. Schon die Art der Zielsetzung ist ein wichtiger Schritt zum Erfolg. Entstanden ist dadurch die SMART-Methode.

Was bedeutet es aber im Detail?

S wie spezifisch

Ist dein Ziel zu ungenau formuliert, so ist die Wahrscheinlichkeit, es zu erreichen, nicht sonderlich hoch. Es sollte so konkret, präzise und detailliert wie möglich sein. Unklarheiten helfen nicht, Ziele zu erreichen. Beispiel: “Ich schreibe in der nächsten Zeit fachliche Blogartikel”. Oder noch ein populäreres Beispiel: “Ich will abnehmen”. Ist das schon detailliert genug? Was wäre besser?

Ich glaube, es ist klar, was mit “spezifisch” gemeint ist.

M wie messbar

Wenn ich künftig auf mein Ziel zurückblicke, dann sollte es qualitativ und quantitativ bewertbar, und damit messbar sein. Die Zielerreichung darf nicht subjektiv, sondern sollte objektiv beurteilbar sein.

Um bei meinen beiden Beispielen zu bleiben: “Ich schreibe innerhalb der Blogdekade mindestens 5 fachliche Artikel.” oder: “Ich habe bis Weihnachten 10 Kilos abgenommen.” Beide Formulierungen sind objektiv messbar.

A wie attraktiv

Reine Durchhalteparolen wie “Du schaffst das schon” helfen nicht immer bei der Zielerreichung. Viel eher verwirklichst du dein Ziel, wenn du Lust darauf hast, wenn du dich dafür begeistern kannst. Dazu sollte das Ziel positiv formuliert sein. Dadurch kannst du etwaigen Rückschlägen viel besser trotzen oder Misserfolge wegstecken, wenn das Ziel nur attraktiv genug ist.

Hier wieder die beiden Beispiele: “Ich schreibe während der Blogdekade 5 fachliche Artikel über 5 Methoden des Zeitmanagements. Dadurch kann ich Menschen helfen, Stress zu reduzieren und fokussiert zu arbeiten.” oder: “Ich habe bis Weihnachten 10 Kilos abgenommen. Dadurch werde ich gesünder und fitter.”

R wie realistisch

Bei aller Liebe und der Aufforderung, groß zu denken: Wenn dein Ziel eine reine Utopie ist, dann wirst du es nicht erreichen. Natürlich kann der “Think Big” Gedanke zunächst eine attraktive Herausforderung sein. Realistischer ist es sicherlich, ihn in kleine Etappen aufzubrechen und kleinere Ziele zu formulieren. So hältst du deine Motivation hoch. Die kleinen Ziele sollen zwar herausfordernd, aber realistisch machbar (unter Berücksichtigung der jeweiligen Ressourcen) sein.

Wenn ich also von vorneherein schon weiß, dass ich gar keine Zeit habe, 5 Fachartikel zu schreiben, weil so viele andere Termine anstehen, dann setzt mich das unter Druck und meine Freude am Schreiben sinkt deutlich.

Oder im Fall des Abnehmens: Wenn ich vorher schon weiß, dass ich einige Weihnachtsfeiern habe, ich mir nichts selbst vorbereiten und keinen Sport machen kann etc., dann kann ich das Ziel sehr wahrscheinlich nicht erreichen (wenn ich mich nicht gerade einer MagenOP unterziehen will). Dann verliere ich auch die Lust. Also gut überlegen und realistisch formulieren.

T wie terminiert

Lege einen bestimmten Termin fest, bis wann dein Ziel erreicht werden soll. Erst dann kannst du kontrollieren, ob du auch wirklich am Ende angelangt bist. Je kürzer der Zeitraum, umso eher kann ein Ziel erreicht werden. Deshalb ist es wichtig, ein großes Ziel in Teilschritten zu planen. Je näher die Deadline heranrückt, umso mehr Energie wendest du normalerweise für dein Ziel auf.

Beispiele: Bei der ersten Aufgabe, dem Artikel schreiben, ist bereits die Blogdekade benannt. Die Blogdekade ist ein fest umrissener Zeitraum von 10 Tagen, innerhalb dessen ich 5 fachliche Artikel zum Zeitmanagement schreiben will. Wenn ich das noch genauer und kleiner formulieren will, dann kann ich mir überlegen, ob ich z.B. am Wochenende einen Artikel mehr schreiben will, um unter der Woche wieder Luft für andere Dinge zu haben. Noch besser: Ich plane die Themen, also Methode x am Dienstag, Methode y am Donnerstag. Dann kann ich direkt starten und muss nicht mehr überlegen, was ich an welchen Tag schreiben will.

Beim Abnehmen, das ja bis Weihnachten terminiert ist, gilt ähnliches: Vielleicht beschäftige ich mich rechtzeitig, wie ich das Ziel erreichen will, ob ich bereits etwas vorbereiten will, mir einen Plan schreibe, was ich wann und wie koche etc. In beiden Fällen gilt: Je konkreter, umso besser.

SMART umgesetzt?

Hast du alle Kriterien berücksichtigt und dein Ziel formuliert? Prima!

Dann habe ich noch 5 weitere Tipps für dich:

  1. Plane deine Ziele nicht zu weit in die Zukunft. Sie werden vielleicht attraktiver, aber gleichzeitig auch unrealistischer. Mache lieber kleine Teilziele.
  2. Schreibe dein Ziel auf. Nur im Kopf formulieren ist bei weitem nicht so verbindlich, wie wenn du es schwarz auf weiß stehen hast. Geht dir irgendwann mal die Motivation verloren, dann kannst du dein Ziel hervorkramen und es dir nochmals verdeutlichen.
  3. Wenn du dein Ziel formuliert hast, dann packe es auch an. Nur durch Formulierung hat sich noch kein Ziel verwirklicht. Das musst du selbst tun. Ein klein wenig Selbstdisziplin kann dabei recht hilfreich sein.
  4. Um deine Ziele so konkret wie möglich zu formulieren, kannst du dir die W-Fragen stellen. Also Was, Warum, Wer, Wo, etc.
  5. Motivationsloch? Verwende Wenn-Dann-Sätze. Beispiel: “Wenn ich am Morgen aufgestanden bin, setze ich mich direkt an den Laptop und schreibe meinen Artikel.” Oder beim Abnehmen: “Wenn ich morgens aufgestanden bin, jogge ich als Erstes eine Runde (oder trinke ein Glas Wasser).”

Warum solltest du die SMART-Methode anwenden?

Jeder Mensch braucht in seinem Leben Ziele. Ohne Ziele kannst du auch keines erreichen. Logisch, oder? Du weißt nicht, ob du schon irgendwo angekommen bist, weil du nicht weißt, wo du ankommen möchtest. Oder wie nah du einem Ziel bereits bist, weil du es vorher nicht definiert hast. Das ist so, wie wenn du mit dem Auto irgendwo ankommen möchtest. Dazu musst du aber in dein Navigationssystem erst mal einen Ort, eine Straße oder ein sonstiges Ziel eingeben, wenn du den Weg nicht kennen solltest. Ziele geben dir Orientierung und Motivation. An ihnen kannst du deinen Erfolg messen und damit Zufriedenheit erlangen. Menschen, die keine Ziele haben oder eines erreicht und nun kein weiteres vor sich haben, fallen oft in ein tiefes Loch. Sie überlassen ihr Leben eher dem Zufall bzw. das, was sie als Schicksal bezeichnen. In einer kanadischen Studie um Patrick Hill hat man herausgefunden, dass Ziele sogar das Leben verlängern können. Erstaunlich, oder?

“Es liegt etwas Einzigartiges darin, einen Sinn bzw. ein Ziel im Leben zu finden, was zu einem längeren Leben zu führen scheint.”

Patrick Hill

Mehr zu dieser beachtlichen Aussage kannst du hier nachlesen.

Es lohnt sich also, Ziele zu setzen. Worauf wartest du?

Dieser Artikel ist im Rahmen der Blogdekade (10 Artikel in 10 Tagen) im Sommer 2022 entstanden. Da ich immer wieder danach gefragt werde, habe ich mich entschieden, einige Methoden aus dem Zeitmanagement zu präsentieren, die dir möglicherweise bei der Stressreduktion helfen können.

Die Übersicht über die 5 Kriterien der SMART-Methode kannst du dir hier herunterladen:

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