Persönliches

Was ich unbedingt loswerden will – Gedanken zum Earth Overshoot Day

oder: Seit dem 22.08.2020 leben wir auf Pump!

Earth overshoot Day? Noch nie gehört!

Der Earth Overshoot Day (= Welterschöpfungstag) ist der Tag, an dem alle natürlichen Ressourcen des laufenden Jahres verbraucht sind. Ab diesem Zeitpunkt machen wir Schulden bei unserer Natur.  Im letzten Jahr fiel der Earth Overshoot Day weltweit auf den 29.Juli 2019, für Deutschland wurde sogar der 03. Mai 2019 berechnet. Das bedeutet, dass wir mit dem 22.08.2020 im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Covid 19 Pandemie drei Monate quasi „gespart“ haben, aber dass wir in den kommenden  4 Monaten über unseren Verhältnissen leben. Das vermeintliche Einsparen ist aber kein Grund zur Freude, denn hätte es die Coronakrise nicht gegeben, wer weiß, ob der overshoot day in Deutschland nicht noch früher als 2019 gewesen wäre? Wir gehen mit den Ressourcen unserer Erde sorglos um und handeln so, als ob wir – weltweit gesehen – 1,6 Erden pro Jahr zur Verfügung hätten! Vor 20 Jahren fiel der Earth Overshoot Day auf den 1. November und seitdem verschob sich das Datum auf einen immer früheren Zeitpunkt. Würden wir einmal darüber nachdenken, wie wir unsere ökologischen Schulden zurückzahlen könnten bzw. sie gar nicht erst machen würden und würden wir das auch in die Tat umsetzen, dann wäre alles nicht ganz so dramatisch. Machen wir aber nicht, sondern machen munter weiter. Letztes Jahr wurde ausgerechnet, dass wir im Jahr 2030 zwei Erden bräuchten, um den Bedarf an Rohstoffen und Energie zu decken. Eine echt verrückte Vorstellung, die ich so nicht hinnehmen möchte.

Brad Helmink on Unsplash

Ja, der Overshoot Day ist eine Art „Rechenbeispiel“, um den Raubbau bewusst zu machen und zu warnen. Unser derzeitiger Konsum ist so, als ob wir nicht an unserer Kinder und Enkelkinder denken müssten.

Kann ich was tun?

Ich will hier aber nicht den Zeigefinger heben und schimpfen, vielmehr ist es mir ein Anliegen, diese Tatsache bei Dir, liebe*r Leser*in, ins Gedächtnis zu rufen, damit wir alle mal darüber nachdenken können, was jede*r Einzelne dazu beitragen kann, damit wir einen schonenderen Umgang mit unserer Erde pflegen. Im besten Falle können wir so den Overshoot day immer weiter nach hinten schieben.

Hier einige Beispiele, die mir so einfallen und die gut umsetzbar sind:

  • Verzicht auf´s Auto und Fahrten mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad
  • Second Hand Kleidung im Rahmen von Kleidertauschbörsen, Flohmärkten etc.
  • Beim Einkauf achtsam sein: möglichst plastikfrei einkaufen, möglichst unverpackt, regional
  • Verzicht bzw. Einschränkung von tierischen Lebensmitteln
  • kein To-go oder Fertigfutter
  • Lebensmittelverschwendung radikal einschränken
  • Grünen Strom nutzen
Bild: privat
  • Müll vermeiden, wo es geht
  • generell bewusster Konsum
  • Flugreisen hinterfragen
  • Optimiertes Heizen
  • Verzicht auf den Trockner
  • Bewusster Kleiderkauf
  • Reparieren statt wegschmeißen
  • Dinge tauschen oder ausleihen statt selber kaufen
  • Putzmittel überprüfen
  • Baubiologie überdenken
  • Mit anderen darüber sprechen
  • Plastikfreie Kosmetik nutzen
  • Bio- und regionale Bauernmärkte nutzen
  • ….

Die alles entscheidende Frage ist daher: Brauche ich das wirklich?

Kann ich Hafermilch statt Kuhmilch trinken? Muss ich täglich Fleisch konsumieren? Muss ich jetzt das Auto benutzen oder kann ich das auch mit dem Fahrrad erledigen? ….

Casey Horner on Unsplash

Fazit

Unser Konsumverhalten hat Auswirkungen und wenn wir schon nicht bereit sind, das für uns zu tun, dann doch für unsere Kinder, Enkelkinder etc.  bzw. für alle Lebewesen auf unserem wunderschönen Planeten. Jede Entscheidung, die wir treffen, hat Auswirkungen. Gemeinsames Handeln stärkt die Gemeinschaft und birgt Vorteile. Ich gebe zu, ich kriege das auch nicht immer hin, aber immer wieder bewusst machen, nachdenken, Entscheidungen neu treffen hilft mir, mehr davon zu tun. 

Hier findest du Fotos und weitere Infos, was bestimmte Dinge an Ressourcen verbrauchen, z.B. eine Avocado  400 Liter Wasser! Da fällt so manche Entscheidung doch leichter.

Was machst Du für unseren Planeten? Du kannst Deinen ökologischen Fußabdruck berechnen. Na, überrascht?

Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

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