Mein Motto für 2021: Flexibilität
Mit dem Schreiben meines Jahresrückblickes habe ich mich auch damit beschäftigt, was mein Motto des Jahres sein könnte. Natürlich kam mir, bedingt durch mein bevorstehendes Sabbatjahr, “reisen” als erstes in den Sinn. Aber durch bekannte C-Umstände weiß ich derzeit ja gar nicht ob, wann und in welchem Umfang das überhaupt möglich sein wird.
Dann kam mir das Wort “Entfaltung” in den Sinn, da ich, wenn ich schon nicht reisen kann, mich und mein online-Geschäft entwickeln und entfalten möchte. Aber auch flüstert ein kleines Männchen bei mir im Ohr: “Vielleicht kannst Du ja doch reisen? Wer weiß, wie das mit deinem Geschäft dann laufen kann? Wo bleibt dann Entfaltung?”
Und dann war da auf einmal das Wort “Flexibilität” in meinem Kopf. Flexibel werde ich im nächsten Jahr wohl oder übel ohnehin sein müssen. Je länger ich darüber nachdachte, um so mehr gefiel mir das Motto.
Was bedeutet “Flexibilität” für mich?
Laut Wikipedia-Eintrag kommt Flexibilität aus dem Lateinischen (woher denn sonst?) von “flectere” und wird mit “biegen” oder “beugen” übersetzt. Als Beschaffenheit bedeutet flexibel demzufolge so etwas wie Biegsamkeit, Elastizität, aber auch die Anpassungsfähigkeit an wechselnde Gegebenheiten. Und ja, mich an schwierige Situationen und Menschen anpassen, das wird wohl auf mich zukommen.
Flexibilität eröffnet mir eine Vielfalt an Möglichkeiten: neue Pläne schmieden zu können, weiter zu ziehen, wenn es mir irgendwo nicht mehr gefällt oder die Lage angespannt wird, Flexibel zu sein heißt für mich aber auch, beweglich zu bleiben, der Dynamik des Lebens gegenüber aufgeschlossen zu sein.
Dafür will ich mit einem flexiblen Geist und Verstand durch die Welt gehen. Mein Gehirn nicht nur seinen Gewohnheiten überlassen – obwohl das auch ganz angenehm sein kann, den Autopiloten einzuschalten, in meiner Komfortzone zu bleiben und nicht nachdenken zu müssen. Aber das Leben verläuft nun nicht in starren Mustern. Bleibe ich mit meinem Geist flexibel, dann kann ich auch individuell auf Veränderungen reagieren. Und gerade Veränderungen fordern mich heraus, aus meiner Komfortzone zu treten, und bereiten mir zunächst mal Angst. Die Angst vor ungewissen Situationen, die ich nicht einschätzen kann.
Ein flexibler Verstand kann mir helfen, Dinge so hinzunehmen, wenn ich sie sowieso nicht ändern kann, und mich zu entspannen.
Was ist Flexibilität auch – aber nicht für mich
Vordergründig denken viele Menschen bei Flexibilität an Beweglichkeit, an die Fähigkeit, sich zu verbiegen, wie ein Schlangenmensch. Das ist es für mich weder im eigentlichen, noch im übertragenen Sinne. Sich so zu verbiegen, dass ich mein Rückgrat verliere, das meine ich auf gar keinen Fall. Opportunistische Menschen, die mir “nach dem Munde reden” sind mir ein Gräuel.
Was ich mir wünsche?
Mehr Flexibilität im Kopf der Menschen (und natürlich bei mir), im Denken, im Handeln, im Umgang mit unseren Mitmenschen, unserer Umwelt, unserer Psyche.
Im Übrigen zeichnet Menschen mit einer hohen Resilienz aus, dass sie beides an sich haben: Flexibilität und Standhaftigkeit. Ich glaube, das trifft es ganz gut: Flexibilität ja, aber nicht bis zum Erbrechen oder um den Preis, Werte aufzugeben. Nicht um den Preis, sich vielleicht doch zu überdehnen, sondern so, dass ich bestimmen kann, ob ich jetzt flexibel sein möchte oder nicht.
In diesem Sinne: auf ein aufregendes 2021.
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